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Armee setzt Einsatz in Rafach fort

RAFACH (inn) – Die israelische Armee ist in der Nacht zum Montag erneut in die palästinensische Ortschaft Rafach im südlichen Gazastreifen an der Grenze zu Ägypten vorgerückt, um dort weiter nach Schmuggeltunneln zu suchen. Bei dem Einsatz wurden bislang mindestens sechs Palästinenser verletzt.

Wie palästinensische Augenzeugen berichteten, rückten israelische Truppen gegen vier Uhr morgens aus zwei Richtungen in Rafach ein. Ein Sprecher der Armee teilte mit, daß es sich um die Fortsetzung des Einsatzes handelt, der am Freitag begonnen hatte. Am Sonntag hatten sich die Truppen vorerst zurückgezogen.

Die Aktion könne mehrere Tage dauern – die Armee werde erst abziehen, wenn alle Tunnel entdeckt und unbrauchbar gemacht wurden. Derzeit sei die Existenz von zwölf Tunneln bekannt, so der Armeesprecher weiter.

Bei dem Einsatz am Wochenende waren acht Palästinenser getötet und mindestens 80 verletzt worden. Palästinensischen Angaben zufolge wurden Dutzende Gebäude zerstört, so daß Hunderte Palästinenser ohne Obdach sind.

Am Montag demonstrierten in Rafach mehr als 1.000 Menschen gegen den Armee-Einsatz. Maskierte Bewaffnete kündigten Rache an. „Bomben auf Tel Aviv“, forderte die aufgebrachte Menge.

Armeeangaben zufolge konnten seit Beginn des Jahres bereits 30 Schmuggeltunnel zerstört werden. In den bis zu zwölf Meter tiefen und Hunderte Meter langen Gängen werden hauptsächlich Menschen, Waffen und Drogen von Ägypten in die Autonomiegebiete geschmuggelt.

Professionelle Schmuggler stellen Kontakte zwischen Waffenhändlern und Terrorgruppen her. Sie bieten Palästinensern Geld an, wenn diese ihre Wohnhäuser zur Verfügung stellen und den Tunnelbau unter den Gebäuden oder im Garten erlauben. Israelischen Sicherheitsbeamten zufolge erhalten die Palästinenser dafür bis zu 900 Euro monatlich.

Den Angaben zufolge beträgt der Preis, um eine Person zu schmuggeln, etwa 1.000 Euro. Ein aus Ägypten geschmuggeltes Schnellfeuergewehr vom Typ AK-47 (Kalaschnikov) kostet etwa 340 Euro – in Gaza muß man dafür bis zu 1.000 Euro zahlen.

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