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Armee rückt in Gaza ein

GAZA (inn) – Die israelische Armee ist im Gazastreifen eingerückt, um wegen des entführten 19-jährigen Soldaten Druck auf die Palästinenser auszuüben. Armeeflugzeuge zerstörten drei Brücken und eine elektrische Umschaltstation in Gaza.

Die „Operation Sommer-Regen“ begann in der Nacht zum Mittwoch. Panzerdivisionen sind an der Grenze zum Gazastreifen aufgefahren. Am Mittwochmorgen trafen Raketen israelischer Flugzeuge drei Brücken. Damit will es die Armee den Entführern erschweren, den entführten Soldaten wegzubringen. Eine der Brücken liegt in der Nähe der ehemaligen jüdischen Siedlung Netzarim in der Mitte des Gazastreifens. Dadurch werde das Gebiet „in zwei Teile getrennt“, sagten palästinensische Sicherheitsbedienstete. Die zweite Brücke stand nahe der Ortschaft Deir e-Balah, die dritte im Süden von Gaza-Stadt.

Bei einem Angriff geriet ein elektrisches Umschaltwerk in Brand, wodurch der Strom in weiten Teilen der Region ausfiel. Augenzeugen berichten, dass israelische Soldaten auch den stillgelegten Flughafen von Gaza erreicht hätten. Die Truppen ziehen offenbar auf der Straße entlang der Grenze zwischen Gaza und Ägypten in Richtung Rafah. Wie die „Jerusalem Post“ meldet, verlassen die Bewohner der östlich davon liegenden Ortschaften zu Tausenden ihre Häuser. Das palästinensische Fernsehen hatte berichtet, die israelische Luftwaffe wolle Rafah bombardieren.

Die Armee erklärte, die Militäraktion diene ausschließlich der Befreiung des israelischen Soldaten und sei keine Wiedereinnahme des Gazastreifens. „Unser Ziel ist es nicht, eine Bestrafung durchzuführen“, sagte Premier Ehud Olmert am Dienstag, „sondern Druck auszuüben, damit der entführte Soldat freikommt. Wir wollen eine Balance herstellen: wenn der Soldat freigelassen wird, nehmen wir den Druck auf die Palästinenser zurück.“

Nach Informationen der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) wird der entführte Gilad Schalit im Flüchtlingslager Chan Junis im südlichen Gazastreifen festgehalten. Seine Entführer wollen ihn wahrscheinlich woanders hinbringen, eventuell ins Flüchtlingslager Dschabalija im Norden des Gebietes. „Der Soldat ist an einem sicheren Ort, an den die Zionisten nicht herankommen“, sagte Mohammed Abdel Al, Sprecher der „Volkswiderstandskomitees“, laut der Tageszeitung „Ha´aretz“.

Etwa 2.500 ägyptische Soldaten sind am Montag nahe Rafah entlang der Philadelphi-Route zwischen Gaza und Ägypten aufgestellt worden. Diese sollen verhindern, dass die Geisel nach Ägypten gebracht wird.

Die israelische Armee erklärte, dies sei erst der Beginn der Operation „Sommer-Regen“.

Das palästinensische Gesundheitsministerium hat am Dienstag den Ausnahmezustand für die Krankenhäuser im Gazastreifen ausgerufen aus Furcht vor weiteren Militärschlägen Israels.

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