Armee kauft „koschere Telefone“

JERUSALEM (inn) – Die israelische Armee hat vor einigen Tagen mehrere Hundert „koschere Telefone“ gekauft. Religiöse Soldaten hatten um diese besonderen Geräte gebeten, da das Bedienen eines normalen Telefons am Schabbat verboten ist.

Das koschere Telefon ist dazu gedacht, die Entweihung des Schabbats zu minimieren. Streng religiöse Juden dürfen am wöchentlichen Ruhetag keine elektrischen Schalter betätigen, da dies als Arbeit gilt.

Das „Zomet Institut“ in Alon Schvut nahe Gusch Etzion ist darauf spezialisiert, Geräte zu entwickeln, die fromme Juden auch am Schabbat benutzen dürfen. Wie die „Jerusalem Post“ unter Berufung auf das Armee-Magazin „Bamachane“ berichtet, verkaufte das Institut nun das „Schabbat-Telefon“ an die Armee.

„Die wachsende Zahl der religiösen mittleren Offiziere und Soldaten, von denen viele einen Abschluss an vor-militärischen Akademien haben, machte es notwendig, Lösungen für das Problem der Schabbat-Entweihung zu finden“, sagte Rabbiner Israel Rosen, Leiter des „Zomet Instituts“. Diese Forderungen kämen aus der Basis der Armee. „Religiöse Soldaten wollen alles tun, um die Verletzung des Schabbat-Gebotes gering zu halten.“

„Bamachane“ zitierte Oberstleutnant Rabbi Schlomo Jakabovitz, der sich um technische Lösungen in religiösen Fragen in der Armee kümmert, es gebe unter den israelischen Soldaten etwa den starken Wunsch nach „koscheren Telefonen“.

Das Wählen funktioniert beim „Schabbat-Telefon“ indirekt, sodass der Benutzer nicht direkt Schaltkreise schließen muss. Stattdessen überwacht ein elektronisches Auge die Telefontasten alle zwei Sekunden. Wenn eine Taste gedrückt wird, aktiviert die Kamera das Wählsystem des Telefons. Diese indirekte Art des Wählens nennt man „grama“.

Der Militärrabbiner Avichai Ronsky sagte, diese Telefone sollten trotzdem nur benutzt werden, wenn es dringend notwendig sei. Dennoch sei die Erfindung ein wichtiger Beitrag für die israelische Armee. „Bisher hat jeder Telefonanruf, der am Schabbat getätigt wurde, obwohl es nicht um Leben oder Tod ging, Fragen unter den religiösen Soldaten aufgeworfen. Nun können die Anrufe ohne Bedenken durchgeführt werden.“

Rabbiner Rosen erklärte, das „Schabbat-Telefon“ sei nur eines von mehreren Geräten, die dabei helfen, das Schabbatgesetz einzuhalten. „Die israelische Armee verwendet bereits elektrische Türöffner, die auch auf der ‚grama‘-Technologie basieren. Es gibt auch schon Prototypen mit Bewegungssensoren, Magnetkarten und Kameras.“

Ein anderes Gerät, das in der Armee verwendet wird, ist ein selbstlöschender Stift. Schreiben ist eine von Hunderten Tätigkeiten, die am Schabbat verboten sind. Doch wenn man mit Tinte schreibt, die nicht lange sichtbar bleibt, wird das von vielen als weniger anstößlich gesehen.

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