Die Minen waren von Israel vor 30 bis 40 Jahren zwischen dem Grenzzaun und dem Fluss Jordan als Schutz vor feindlichen Übergriffen gelegt worden. Ihre genaue Anzahl gibt die Armee nicht bekannt. Aufgrund des Friedensabkommens zwischen Israel und Jordanien im Jahr 1994 hatte die Armee bereits im Jahr 2004 damit begonnen, Minen in dem Grenzgebiet zu entschärfen. Jetzt hat sie angeordnet, die Arbeit zu beschleunigen. Einem Bericht der Tageszeitung "Ha´aretz" zufolge wurden im Jahr 2010 rund 7.000 Minen entfernt. Damit könnten 28 ehemalige Minenfelder demnächst für die Landwirtschaft bereitgestellt werden. In diesem Jahr sollen es deutlich mehr sein.
"Die Armee hat sehr genaue Karten und Listen über die Platzierung der Minen. Aber wir gehen kein Risiko ein", zitiert die Zeitung einen Kommandeur der für die Räumung verantwortlichen Einheit. Die Soldaten hätten in den vergangenen fünf Wochen wieder damit begonnen, Minen zu markieren und gezielt zu sprengen. Klimatische Veränderungen und Grabungen durch Tiere hätten die Suche nach den Minen jedoch erschwert. Jedes Jahr seien zudem Minen explodiert. "Aber wir haben keine Wahl. Bis wir nicht die letzte Mine gefunden haben, können wir den Boden nicht für landwirtschaftliche Zwecke freigeben", so der Militärvertreter weiter.
Oberstleutnant Schmuel Kurkos sieht in der Entschärfung der Felder ein gutes Training für die Soldaten. Im Krieg hätten die Verantwortlichen nur wenige Stunden Zeit, um ein Minenfeld zu säubern und für den Truppenvormarsch vorzubereiten. In Friedenszeiten könnten sie sich jede Vorsicht leisten, so Kurkos.
Um ein Gebiet von Minen zu befreien, beginnen die Soldaten zunächst mit der Markierung aller Minen, hierfür benutzen sie unter anderem Metalldetektoren. Anschließend wird jede Mine mit einem Sprengsatz versehen, deren Zündschnüre miteinander verbunden sind. Am Ende werden alle Minen simultan gesprengt.
Die Armee geht davon aus, dass sie alle Panzerabwehrminen an der jordanischen Grenze in zwei Jahren entfernen kann. Sie ist jedoch noch auf der Suche nach einer sicheren Methode, um auch die kleineren und hochempfindlichen Personenminen zu entschärfen, von denen es laut "Ha´aretz" Hunderttausende in der Gegend gibt.
Auch in den Golanhöhen entlang der syrisch-israelischen Grenze gibt es zahlreiche Minenfelder. Diese sollen jedoch zum Schutz vor einer Invasion aus Syrien nicht entschärft werden.