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Archäologin Eilat Masar gestorben

Von ihrem Goßvater lernte sie, den Bibeltext als historisches Zeugnis ernstzunehmen: Die Archäologin Eilat Masar stieß mit dieser Haltung auf ihre berühmteste Entdeckung in der Stadt Davids. Nun ist sie infolge einer Krankheit gestorben.
Wurde mit aufsehenerregenden Funden bekannt: Eilat Masar (1956–2021)

JERUSALEM (inn) – Die bekannte Archäologin Eilat Masar ist am Dienstag im Alter von 64 Jahren infolge einer Erkrankung gestorben. Sie arbeitete am Institut für Archäologie der Hebräischen Universität Jerusalem. Mit bahnbrechenden Entdeckungen zog sie Aufmerksamkeit auf sich, galt aber auch als umstritten.

Masar war eine Archäologin der dritten Generation, eine Enkelin von Benjamin Masar, der während der britischen Mandatszeit im Land Israel Grabungen durchführte und als Gründervater der israelischen Archäologie gilt. Eilat Masar erklärte, von ihrem Großvater habe sie gelernt, den Bibeltext als historisches Zeugnis ernst zu nehmen und gründlich zu lesen.

Mit dieser Haltung entdeckte sie Mitte der 2000er Jahre Überreste eines Gebäudekomplexes, den sie als Palast von König David deutete, zudem einen Teil einer antiken Stadtmauer, die vermutlich von König Salomo erbaut wurde. Die Überzeugung, dass sich der Palast Davids an dieser Stelle befinden müsse, schöpfte sie aus dem Verb „hinabgehen“ im biblischen Buch 2. Samuel (5,17): David begab sich in einer für ihn gefährlichen Situation hinab in die Burg Zion – die Vermutung war, dass er vom Palast dorthin ging.

Berühmte Funde

Masar machte außerdem Schlagzeilen mit der Entdeckung der sogenannten „Nehemia-Mauer“ im Jahr 2007. Zu den sensationellen Funden gehört auch ein Goldschatz in Jerusalem mit jüdischen Symbolen. Spätere Entdeckungen waren ein Tonsiegel, das zu Hiskia, (Sohn von) Ahas, König von Juda, gehörte. Auch ein Siegel mit der wohl ersten bekannten außerbiblischen Erwähnung des Propheten Jesaja (8. oder 9. Jahrhundert) zählt zu ihren Entdeckungen. Masar spezialisierte sich ferner auf die phönizische Kultur der nördlichen Küstenebene Israels.

Der Archäologin wurde immer wieder vorgeworfen, eine jüdische Präsenz im Kern Jerusalems aus „zionistischen“ Gründen mit „Geldern von Siedlern“ beweisen zu wollen. Ihre Widersacher folgen eher dem palästinensischen Narrativ. Sie behaupten, dass es weder König David noch König Salomo gegeben habe. Den Verfechtern dieser politischen Sicht sind dann natürlich die Entdeckungen Masars ein Dorn im Auge. Denn mit den Funden bestätigte sie die berühmten Geschichten der Bibel wie auch die dort erwähnten Personen.

Von: uws/df

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