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Arbeitspartei wählt Spitzenkandidaten – Mitzna gilt als Favorit

JERUSALEM (inn) – Die Israelische Arbeitspartei (Avoda) steht offenbar vor einem Linksruck. Beobachter erwarten einen Erdrutsch-Sieg von Haifas Bürgermeister Amram Mitzna bei der am heutigen Dienstag stattfinden Wahl des Parteichefs. Der gemäßigte Amtsinhaber Benjamin (Fuad) Ben-Eliezer steht mit der drohenden Abwahl am Ende seiner Karriere.

Der ehemalige General Mitzna zählt zum äußersten linken Flügel der Avoda. In seinem Gefolge werden, laut Umfragen, prominente Parteilinke gute Chancen auf einen der vorderen Listenplätze haben. Mitzna hatte im Wahlkampf signalisiert, daß er auf Gespräche ohne Vorbedingungen mit den Palästinensern setzt. Kritiker warfen ihm vor, dem Bürgermeister mangele es an politischer Erfahrung auf der nationalen Ebene.

Die Mehrheit der Basis setzt jedoch offenbar auf einen Kurswechsel. Sie verübeln Ben-Eliezer, daß dieser die Arbeitspartei in die Koalition mit dem rechtsgerichteten Likud geführt habe. Die Aufkündigung der Koalition mit Premierminister Ariel Sharon kam für einen Stimmungsumschwung zu spät.

In Umfragen unter den insgesamt 110.405 Parteimitgliedern der Avoda sprachen sich rund 53 Prozent für Mitzna aus. Ben-Eliezer kommt in den Umfragen der Tageszeitung „Ha´aretz“ auf lediglich 35 Prozent. Als dritter Kandidat geht der frühere Minister Haim Ramon ins Rennen um die Spitzenkandidatur. Ihm werden jedoch nur geringe Chancen eingeräumt, in Umfragen sprachen sich lediglich 11 Prozent der Befragten für den Knesset-Abgeordneten aus. Die Bekanntgabe des endgültigen Wahlergebnisses wird erst in den frühen Morgenstunden am Mittwoch erwartet. Die Wahllokale schließen am Dienstagabend um 21 Uhr Ortszeit.

Auch bei den kommenden Parlamentswahlen wollen die Parteimitglieder überwiegend äußerst linksgerichtete Avoda-Politiker auf den obersten Listenplätzen sehen. 25,3 Prozent der Mitglieder sprachen sich für den zurückgetretenen Außenminister Shimon Peres aus, 22,7 Prozent für Knesset-Sprecher Avraham Burg, gefolgt von Yossi Beilin, Dalia Itzik, Matan Vilnai, Ophir Pines und dem früheren israelischen Premier Ehud Barak.

Unsicherheit herrscht jedoch in der Frage nach den Siegesaussichten der Avoda bei der Wahl am 28. Januar. Während sich 27,2 Prozent der Befragten eines Sieges ihrer Partei sicher sind (12,2 Prozent „sehr sicher“, 15 Prozent „sicher“), halten 49,6 Prozent einen Wahlsieg gegen den Likud-Block von Premierminister Ariel Sharon für nicht möglich (30,2 Prozent „kein Wahlsieg“, 19,4 Prozent „bestimmt kein Wahlsieg“). 22 Prozent der Befragten wollten sich auf eine Prognose für den Ausgang der Knesset-Wahlen nicht festlegen lassen.

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