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Arbeitspartei: Fuad Ben-Eliezer will Richtungsentscheidung

JERUSALEM (inn) – Der Kampf um die Führung der Israelischen Arbeitspartei (Avoda) spitzt sich. Berichten zufolge will Parteichef Benjamin Ben-Eliezer (66) die partei-interne Wahl im November zu einer „Richtungsentscheidung“ machen.

Gegen den im Volksmund „Fuad“ genannten Verteidigungsminister, der die Partei seit 2001 führt, treten der frühere Minister Haim Ramon (52) und Haifas Bürgermeister Amram Mitzna (57) an. Der ursprünglich als Außenseiter geltende Mitzna, der am Dienstag seine Kandidatur offiziell bekannt gab, führt unterdessen überraschend in den Umfragen. Ben-Eliezer scheiterte Anfang der Woche mit dem Versuch, Ramon zum Verzicht auf die Kandidatur zu bewegen.

Mitzna ist ein Ex-General und gilt im Blick auf das Verhältnis zu den Palästinensern, ebenso wie Ramon, als „Taube“. Seit 1993 steht an der Spitze der nordisraelischen Hafenstadt Haifa.

Politische Beobachter rechnen damit, daß Ben-Eliezer versuchen wird, Mitzna als „Linken“ darzustellen, der keine Knessetwahlen gewinnen könne. Bereits gestern hatten politische Freunde des Parteichefs verbreitet, Mitzna unterscheide sich politisch nur unwesentlich von dem früheren Justizminister Yossi Beilin, der am äußersten linken Rand der Partei steht. Die Avoda gilt als chronisch zerstritten.

Ben-Eliezer zählt zum rechten Flügel und befürwortet die Fortsetzung der Koalition mit dem Likud-Block von Ariel Sharon.

Hintergrund: Arbeitspartei

Die mehrheitlich von Israelis europäischer Abstammung (Ashkenasim) gewählte Arbeitspartei (Avoda) gilt – untypisch für Sozialdemokraten – als Partei der Elite. Von der Staatsgründung bis 1976 stellte sie ununterbrochen den Regierungschef Israels.

Die Arbeitspartei entstand 1968 durch den Zusammenschluß der 1930 gegründeten Mapai (Mifleget Poale Erez Israel) mit den Parteien Ahdut Ha´avoda und Rafi (Reshimat Poale Israel).

Die von David Ben-Gurion mit gegründete Arbeitspartei gilt in Fragen des sogenannten „Friedensprozesses“ als kompromißbereiter als der rechtsgerichtete Likud-Block von Ariel Sharon.

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