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Arbeitserlaubnis nicht verlängert: „Sodastream“ entlässt Palästinenser

LEHAVIM (inn) – Das israelische Getränkeunternehmen „Sodastream“ entlässt mehr als 70 Palästinenser, weil deren Arbeitserlaubnis in Israel ausläuft. Der Geschäftsführer der Firma hat am Montag kritisiert, dass Israel diese nicht verlängert.
„SodaStream“-Geschäftsführer Daniel Birnbaum ist enttäuscht über die Entscheidung der israelischen Regierung, die Arbeitserlaubnisse der bei ihm arbeitetenden Palästinenser nicht zu verlängern
Mit Frustration und Wut reagierte der Geschäftsführer des israelischen Getränkeunternehmens „Sodastream“, Daniel Birnbaum, auf die Entscheidung der israelischen Regierung, die Arbeitserlaubnis von 74 Palästinensern auslaufen zu lassen. Das Unternehmen „Sodastream“ verlegte eine Fabrik von der Siedlung Ma‘aleh Adumim im Westjordanland in die südisraelische Stadt Lehavim in der Wüste Negev. Dabei verloren rund 500 Palästinenser ihren Job. Allerdings erhielten 74 Palästinenser mit Familie eine Arbeitserlaubnis, um in Israel zu arbeiten. Diese werden nun nicht verlängert, meldet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Am Montag, mit Ende des Februars, hatten sie ihren letzten Arbeitstag. Als die Busse mit den Arbeitern das Firmengelände verließen, waren viele Anwesende sichtlich emotional bewegt. Birnbaum sagte, er habe mit nahezu jedem Minister und Ministerium gesprochen, die in die Angelegenheit auf unterschiedliche Weise involviert sind. Jeder seiner palästinensischen Arbeiter versorge mit seinem Einkommen durchschnittlich zehn Menschen inklusive Kinder. Er sagte: „Ich kann nicht glauben, dass eine jüdische Verwaltung mich bittet, Kinder in den Hunger zu schicken. […] Das war der schwerste und traurigste Tag meines Lebens.“ Er – als Sohn eines Holocaust-Überlebenden – könne „diese Ignoranz der menschlichen Würde nicht mit ansehen“.

„Israel hat besten Botschafter gegen Lügen von BDS verloren“

Der Geschäftsführer sagte weiter, alles was er in den vergangenen Wochen getan habe, sei es gewesen, „den Staat Israel vor der öffentlichen globalen Demütigungen zu bewahren, […] einen Akt, der eine Insel des Friedens ausrottet, die beweist, dass wir koexistieren können“. Die israelische Regierung habe „gerade ihren besten Botschafter gegen die Lügen von BDS (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen) verloren“. Als der Umzug des Standortes vom Westjordanland nach Israel seinerzeit bekanntgegeben wurde, sagte die „Sodastream“-Vertreterin Nirit Hurwitz, der Vorstoß habe „rein kommerzielle“ Gründe. Ein Zusammenhang zum Druck von pro-palästinensischen Aktivisten, welche die Firma boykottieren, bestehe nicht. Der BDS-Koordinator in Ramallah, Mahmud Nawadschaa, benannte den Verlust der palästinensischen Jobs bei „Sodastream“ laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ „einen Teil des Preises, der gezahlt werden sollte, in dem Prozess, die Besatzung zu beenden“. (ms)

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