GAZA (inn) – Yousra al-Kidwa, eine Schwester von PLO-Chef Yasser Arafat, ist am Donnerstag in Gaza-Stadt beigesetzt worden. Der Palästinenserführer hat jedoch nicht an der Beerdigung teilgenommen, da er befürchtet, daß Israel ihn nicht mehr in sein Hauptquartier nach Ramallah zurückläßt, wenn er in den Gazastreifen reist. Die Palästinensische Autonomiebehörde bestätigte, daß Arafat keine entsprechende Anfrage an Israel gestellt habe.
„Tausende Menschen“ seien jedoch von Ramallah und den umliegenden Dörfern gekommen, um dem Bruder der Verstorbenen ihr Beileid zu übermitteln, sagte ein Berater Arafats.
Wie ein Vertreter der israelischen Regierung mitteilte, könne Arafat jederzeit seinen Hauptsitz verlassen, die Rückkehr dahin könne ihm jedoch nicht garantiert werden. Der PLO-Chef befürchte zudem, daß die israelische Armee die 26 Terroristen in seiner Abwesenheit festnehmen könnte, die sich in dem Quartier verstecken, so der Regierungsbeamte.
An der Beisetzung al-Kidwas nahmen Hunderte Palästinenser teil, darunter auch zahlreiche Vertreter der Autonomiebehörde. Aus palästinensischen Kreisen hieß es zuerst, die Palästinenserin werde vermutlich in Khan Younis beigesetzt werden, da dort eine weitere Schwester und ihre Eltern begraben liegen. Warum sie in Gaza beigesetzt wurde ist noch unklar.
Al-Kidwa erlag am Mittwoch im Alter von 77 Jahren einem Krebsleiden in einem Krankenhaus in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Sie war verheiratet mit Jerir al-Kidwa, einem Cousin und Berater von Arafat. Ihr Sohn Nasser ist der palästinensische Botschafter bei den Vereinten Nationen.