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ARAFAT LIEGT IM KOMA (UPDATE)

PARIS (inn) – Nach bisher unbestätigten Berichten liegt Palästinenserpräsident Jasser Arafat seit einigen Stunden im Koma. Der 75-Jährige wurde am Mittwochabend auf die Intensivstation des Pariser Militärkrankenhauses „Percy“ verlegt.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, hatte Arafat in der Nacht zum Donnerstag mehrere Male das Bewusstsein verloren. Es war nur seiner Ehefrau Suha und dem UN-Gesandten der Palästinenser, Nasser al-Kidwa, erlaubt, ihn am Krankenbett zu besuchen.

Ursprünglich hatte der ehemalige palästinensische Premierminister Mahmud Abbas geplant, am Donnerstagabend nach Paris zu fliegen. Doch er ließ davon ab, nachdem er erfuhr, dass er Arafat nicht besuchen könne. Abbas könnte gehofft haben, dass Arafat ihn offiziell als Nachfolger ernennt, mutmaßt ein Journalist der „Jerusalem Post“. Abbas ist der Generalsekretär des PLO Exekutiv-Komitees und damit Zweiter nach Arafat in der PLO-Hierarchie.

Die französischen Ärzte hatten am Dienstag spekuliert, Arafat könne an Leukämie leiden. Die neuesten Untersuchungen deuten angeblich auf Störungen im Verdauungstrakt des Patienten hin. Genaue Informationen zum Krankheitsbild Arafats würden sie im Laufe des Donnerstages bekannt geben.

„Abu Amar hat einen Rückschlag erlitten“, teilte die palästinensische Gesandte in Paris, Leila Schahid, mit, die Arafats Kampfnamen benutzte. „Die Ärzte untersuchen ihn weiter, um herauszufinden, was das verursacht hat“.

Derweil beharrten andere palästinensische Vertreter darauf, dass es Arafat gut gehe und Israel lediglich Gerüchte in die Welt setzen wolle. „Diese unbegründeten Berichte kommen nicht von den französischen Ärzten, das sind Gerüchte der israelischen Seite“, so Mohammed Dahlan, ehemaliger Sicherheitschef unter Arafat. Arafat sei in „stabiler Verfassung“.

Der „Jerusalem Post“ zufolge hat Arafat indes am Mittwoch genug Kraft gefunden, zur Präsidentenwahl in den USA Stellung zu beziehen. Durch seinen Sprecher im Hauptquartier in Ramalla, Mohammed Raschid, ließ er seine Glückwünsche gegenüber George W. Bush veröffentlichen. „Präsident Bush hat klar gezeigt, dass er bei dem Konflikt eine Zwei-Staaten-Lösung anstrebt“, so Arafat. Er hoffe, Bush werde sich noch mehr in der Lösung des Konflikts engagieren.

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