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Arafat läßt PFLP-Chef verhaften – Israel reagiert skeptisch

JERUSALEM (inn) – Israels Regierung hat mit Zurückhaltung auf die Nachricht über die Verhaftung des Anführers der linksgerichteten „Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP)“ durch palästinensische Sicherheitskräfte reagiert.

Regierungssprecher Ra´anan Gissin sagte vor Journalisten in Jerusalem: „Ich glaube die Geschichte erst, wenn ich ihn hinter Gittern sehe.“ Seine Regierung sei von der Autonomiebehörde der Palästinenser (PA) in der Vergangenheit zu oft betrogen worden, nachdem die PA zuvor mitgeteilt habe, daß sie „wieder jemanden verhaftet“ habe.

PFLP-Chef Ahmed Saadat war, palästinensischen Angaben zufolge, am Dienstag auf Anweisung von PLO-Chef Yasser Arafat verhaftet worden. Er soll Aussagen machen über die Hintergründe der Ermordung von Israels Tourismusminister Rehavam Ze´evi. Die Regierung in Jerusalem hält Saadat für den Drahtzieher des Anschlags am 17. Oktober. Der im Volksmund Gandhi genannte Ze´evi war in einem Jerusalemer Hotel von einem Kommando der PFLP erschossen worden.

Die Verhaftung des PFLP-Chefs erfolgte aufgrund der Forderung Israels nach der Auslieferung aller an der Tat beteiligten Terroristen. Solange dies nicht geschehen sei, dürfe Arafat die Stadt Ramallah nicht verlassen, hatte Israels Kabinett beschlossen. Auch US-Unterhändler Anthony Zinni hatte von Arafat die Verhaftung Zinnis und der anderen Täter gefordert.

Offenbar hat sich der PLO-Chef dem wachsenden Druck gebeugt. Der für die Region Judäa und Samaria zuständige Leiter des PA-Geheimdienstes Al- Amen al-Wikaui, Oberst Jibril Rajoub (Bethlehem) hatte noch in der vergangenen Woche erklärt, eine Verhaftung Saadats sei eine „politische Entscheidung“.

Wie Sprecher der PA mitteilten, sollen die Vereinigten Staaten umgehend über die Ergebnisse des Verhörs von Saadat in Kenntnis gesetzt werden. Die Amerikaner bekämen die Information „aus erster Hand“, sagte Arafats Sicherheitsberater Bassam Abu Sharif am Dienstag in Ramallah.

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