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Arafat: „Kassam-Raketen machen nur Krach“

RAMALLA (inn) – Palästinenserpräsident Jasser Arafat hat den israelischen Militäreinsatz im nördlichen Gazastreifen scharf verurteilt. Ebenso wie Arafat rief auch die Arabische Liga die Vereinten Nationen dazu auf, die Aktionen zu stoppen.

Wie der arabische Fernsehsender „Al-Dschasira“ berichtet, nannte Arafat die israelische Offensive am Samstag „kriminell und rassistisch“. Die internationale Gemeinschaft sei aufgerufen, dem ein Ende zu machen.

Israel ist am Dienstag mit mehreren Panzern und bewaffneten Fahrzeugen in den nördlichen Gazastreifen eingerückt, um das Abfeuern von Kassam-Raketen auf israelisches Gebiet zu unterbinden. Dabei starben bisher mindestens 65 Palästinenser. Am Mittwochabend waren durch eine Kassam-Rakete in der israelischen Stadt Sderot zwei Kinder getötet worden.

Arafat hingegen weist die Behauptung zurück, Menschen seien durch Kassam-Raketen getötet worden: „Diese Raketen, von denen die Israelis sprechen, haben niemanden getötet… sie machen nur Krach“. Israel setze „menschenunwürdige und illegale Waffen“ ein, so Arafat, wie etwa Splitterbomben.

Das palästinensische Kabinett hat in einer Dringlichkeitssitzung den Notstand ausgerufen und um internationale Hilfe für die Opfer im Gazastreifen gebeten. Premierminister Ahmed Qrea sagte eine Reise nach Russland und in die Türkei ab, um an dem Treffen teilzunehmen.

Auch die 22 Mitglieder der Arabischen Liga trafen sich am Sonntag zu einer Notstandssitzung in Kairo, um über den israelischen Gaza-Einsatz zu beraten. Sie forderten den UN-Sicherheitsrat dazu auf, eine Sondersitzung anzuberaumen, um die „schwere israelische Aggression gegen das palästinensische Volk“ zu besprechen. Der Generalsekretär der Liga, Amr Mussa, sagte, die Angriffe „verstoßen gegen internationale Gesetze und das Genfer Abkommen“.

Der israelische Premierminister Ariel Scharon sagte am Montagmorgen, die Operationen im Gazastreifen dauerten so lange an, bis das Abfeuern von Raketen auf israelische Zivilisten ein Ende habe, berichtet der Nachrichtendienst „Arutz Scheva“. Stabschef General Mosche Ja´alon hält es für möglich, dass die Aktionen noch einige Wochen fortgesetzt würden.

UN-Generalsekretär Kofi Annan rief am Sonntag Israel dazu auf, die Militär-Aktionen im Gazastreifen zu beenden, „die zum Tod von Hunderten von Palästinensern geführt haben, unter ihnen viele Zivilisten und Kinder“. Arafat forderte er auf, Anstrengungen zu unternehmen, um das Abfeuern von Raketen auf israelische Ziele zu stoppen.

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