RAMALLA (inn) – Jasser Arafat hat Vertreter der Fatah-Partei dazu aufgerufen, den Kampf fortzuführen, „bis Jerusalem befreit“ sei. Bei einem Treffen mit Führern der Fatah am Donnerstag in seinem Büro in Ramalla sagte der Vorsitzender der Palästinensischen Autonomiebehörde: „Alle, nah und fern, sollen wissen, dass dieses Land das Land des palästinensischen Volkes ist, ob sie es wollen oder nicht“.
Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, hatten sich zahlreiche Fatah-Anhänger vor Arafats Büro zusammengefunden, um ihre Solidarität dem Palästinenserführer gegenüber auszudrücken. Es war die größte Solidaritätskundgebung, seitdem vor zwei Wochen die Krise innerhalb der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) ausgebrochen war. Auslöser war Arafats Entscheidung, seinen Cousin, Musa Arafat, zum Kommandanten über die Sicherheitskräfte im Gazastreifen einzusetzen. Dieser steht im Verdacht der Korruption.
Arafat sagte gegenüber den Fatah-Aktivisten: „Dieses Land gehört dem palästinensischen Volk“, und fügte hinzu, die Palästinenser würden sich nur vor Gott beugen. Sie führten den Kampf so lange fort, bis „eines unserer Kinder die palästinensische Flagge auf den Mauern, Minaretten und Kirchen Jerusalem hisst“.
Arafat hatte 1994 den Friedensnobelpreis erhalten, nachdem er gegenüber dem damaligen israelischen Premierminister Jitzhak Rabin „das Recht Israels, in Frieden und Sicherheit zu existieren“ anerkannte.
Sacher Habasch, ein hoher Fatah-Anführer in Ramalla, sagte, Arafat sei stärker als je zuvor. „Obwohl er seit drei Jahren unter Belagerung steht, bleibt Arafat ein starker Führer und ein Symbol“, so Habasch. Die Korruption ist seiner Meinung nach die Folge der langen Belagerung Arafats. Einige korrupte Palästinenser hätten ihren Vorteil daraus gezogen, dass Arafat eingesperrt sei.
Der Außenminister der PA, Nabil Scha´ath, klagte, Israels Premierminister habe nichts von dem eingehalten, was er den USA versprochen habe. „Wo ist die Glaubwürdigkeit, wenn man über einen israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen redet, während Israel seine Siedlungen zur selben Zeit ausdehnt? Wo ist die Glaubwürdigkeit, wenn Israel über die Umsetzung der Roadmap redet, während es gleichzeitig die Politik des Mordens, des Überfallens, des Zerstörens und des Mauerbaus weiterführt?“