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Arafat-Gedenkfeier: Abbas fordert Hamas zu Wahlen auf

RAMALLAH (inn) - Die Palästinenserführung werde den Weg Jasser Arafats fortführen, bis ein Palästinenserstaat mit Jerusalem als Hauptstadt gegründet wurde. Das sagte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas am Dienstag auf einer Gedenkveranstaltung anlässlich des vierten Todestages von Arafat in Ramallah. Während im Westjordanland Tausende Palästinenser des verstorbenen Führers gedachten, verbot die Hamas im Gazastreifen entsprechende Feierlichkeiten.

Abbas nutzte seine Rede, um sich für die palästinensische Einigung auszusprechen. Er verurteilte die Hamas dafür, dass sie den Dialog unter ägyptischer Vermittlung in letzter Minute abgebrochen habe. Solch ein Verhalten sei inakzeptabel. Die palästinensische Führung werde nicht zulassen, dass über ihr Schicksal von externen Kräften entschieden werde, sagte Abbas weiter. Er bezeichnete die Hamas als unpatriotisch und forderte die radikal-islamische Organisation zu Wahlen heraus. „Wenn Ihr so selbstbewusst seid, dann lasst uns heute wählen. Und wenn Ihr keine Wahlen wollt, dann lasst uns ein Referendum durchführen“, so der Palästinenserpräsident. Die arabischen Staaten forderte Abbas auf, in dem innerpalästinensischen Konflikt zu vermitteln.

Hamas-Sprecher Fawsi Barhum bezeichnete Abbas‘ Rede als einen „Versuch der Aufhetzung“. Dieser habe nicht als Präsident aller Palästinenser gesprochen, sondern vielmehr als Vorsitzender seiner Partei.

Hamas verbietet Gedenkfeiern

Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“, hatte die Hamas im Gazastreifen sämtliche Gedenkveranstaltungen für Arafat verboten. Am Dienstag hinderten Sicherheitskräfte der Gruppe junge Fatah-Aktivisten an einer spontanen Kundgebung. Arafat-Poster und Fatah-Fahnen wurden von den Hamaskräften entfernt. Augenzeugenberichten zufolge wurden diejenigen zur Befragung festgenommen, die sich weigerten, entsprechende Banner und ähnliches zu entfernen. Dabei sei es auch zur Anwendung von Gewalt gekommen.

Bei den Gedenkfeierlichkeiten im vergangenen Jahr im Gazastreifen waren bei Zusammenstößen zwischen Hamaspolizisten und Fatah-Anhängern sieben Menschen getötet und Dutzende verletzt worden.

Arafat war am 11. November 2004 nach längerer Krankheit im Alter von 75 Jahren in einem Militärkrankenhaus in Paris gestorben. Noch heute machen viele Palästinenser Israel für seinen Tod verantwortlich.

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