Suche
Close this search box.

Arafat: „Flüchtlinge werden nach Palästina zurückkehren“

RAMALLAH (inn) – Palästinenserführer Yasser Arafat hat am Donnerstag den Palästinensern versprochen, daß alle Flüchtlinge zurückkehren werden. Anlaß für seine Rede vor dem palästinensischen Legislativrat war der „Yom al-Nakba“ („Tag der großen Katastrophe“), an dem Palästinenser über die Folgen der israelischen Staatsgründung trauern.

„An diesem verfluchten Tag wurde der Staat Israel gegründet“, sagte Arafat. „Mit Waffengewalt und durch eine imperialistische Verschwörung, die dazu führte, daß unser Volk in die Diaspora und in Lager geworfen wurde – unter schrecklichen Massakern und Verbrechen.“ Die Rede wurde live im palästinensischen Fernsehen übertragen, meldet der aktuelle Dienst der Tageszeitung „Yediot Ahronot“.

Die Ereignisse, die zur Gründung des Staates Israel geführt hatten, beschrieb der PLO-Chef folgendermaßen: „1947 beschlossen die Imperialisten, die in der UNO herrschten, unsere Heimat Palästina in zwei Staaten zu teilen: einen israelisch-jüdischen und einen palästinensisch-arabischen.“

Aber der arabische Staat sei nicht entstanden, und die internationale Gemeinschaft habe nicht reagiert, „so daß unser Volk einen von zwei Wegen wählen mußte – Verschwinden oder Kampf und Festhalten an unsrer ewigen Heimat. Unser heldenhaftes Volk zögerte nicht, den Weg der Verbindung zu unsrer heiligen Heimat zu wählen. Unser Volk wird nicht verschwinden und nicht erniedrigt werden und nicht in die Knie gezwungen werden. Palästina ist unsere Heimat und die Heimat unserer Väter und die Heimat der kommenden Generationen. Wir haben keine Heimat außer ihr.“

Arafat versprach seinen Zuhörern eine Rückkehr der Flüchtlinge, die ihre Häuser während des israelischen Unabhängigkeitskrieges verlassen hatten: „Jeder palästinensische Flüchtling hofft auf den Tag, an dem er den Boden unserer Heimat umarmen wird, Palästina, Palästina, Palästina! Im Namen Allahs, diejenigen, die aus ihren Häusern vertrieben wurden, werden zu ihnen zurückkehren. 55 Jahre lang sind Märtyrer und Verwundete auf dem Weg der Befreiung und der Rückkehr gefallen, und heute befinden sich Tausende Palästinenser in den israelischen Gefängnissen, weil sie gegen die Besatzung kämpfen und darauf bestehen, in Frieden und Unabhängigkeit zu leben. Ich segne sie und schwöre ihnen, daß ich weiter für ihre Freiheit kämpfen werde. Ihre Freiheit ist höchstes Ziel und gleichbedeutend mit der Freiheit der Heimat.“

Der Palästinenserführer sagte weiter, Allah werde seine Verpflichtungen nicht brechen und das palästinensische Volk werde Erfolg haben – trotz aller Arglist und der Versuche, es in ein in Diaspora und Lagern zerrissenes Volk zu verwandeln. „Der Krieg bricht von Palästina aus, und der Friede beginnt in Palästina“, so Arafat. Der mutige Friede, den er mit Israels ermordetem Premier Itzhak Rabin unterzeichnet habe, sei die strategische Wahl der Palästinenser.

Israel und die internationale Staatengemeinschaft rief der PLO-Chef auf, sich an die abgeschlossenen Verträge zu halten. Die Palästinenser ermunterte er, Einheit und Zusammengehörigkeit zu demonstrieren. Er versprach seinen Zuhörern, daß ein palästinensischer Junge die palästinensische Flagge über den Mauern Jerusalems und ihren heiligen Stätten schwenken werde.

An mehreren Orten in den Autonomiegebieten gab es am Donnerstag Prozessionen zum „Yom al-Nakba“. An der größten Demonstration, die in Gaza-Stadt stattfand, nahmen mehr als 10.000 Palästinenser teil. Sie versprachen, daß sie auf ein Rückkehrrecht nicht verzichten würden.

Am „Tag der großen Katastrophe“, der auf den 15. Mai fällt, gedenken Palästinenser der rund 700.000 palästinensischen Flüchtlinge, die nach der Staatsgründung Israels am 14. Mai 1948 flohen oder vertrieben wurden.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen