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Arafat feiert 75. Geburtstag

RAMALLA (inn) – Palästinenserführer Jasser Arafat begeht in dieser Woche seinen 75sten Geburtstag – an welchem Tag er genau geboren wurde, ist indes unbekannt. Trotz zahlreicher Proteste gegen ihn und Streitigkeiten innerhalb seiner Fatah-Partei glauben viele Beobachter, Arafat werde auch diese Krise durchstehen.

Arafat kam 1929 als Mohammed Jasser Abdul Ra´uf Qudwa al-Husseini zur Welt. Manche Quellen sagen, er sei am 24. August im Gazastreifen geboren worden, er selbst gibt Kairo als Ort und den 4. August als Tag seiner Geburt an.

1969 wurde Arafat Vorsitzender der PLO. 1996 wurde er mit großer Mehrheit zum Präsidenten der Palästinenser gewählt. Das Mandat endete eigentlich bereits 1999, doch wurden die Mandate durch umstrittene Entscheidungen Arafats wiederholt verlängert. Kein anderer Name ist so stark mit der Palästinenserfrage verknüpft wie seiner.

Derzeit erfährt Arafat massiven Widerstand innerhalb seiner eigenen Fatah-Partei sowie aus dem palästinensischen Volk. Vor allem der ehemalige palästinensische Sicherheitschef Mohammed Dahlan hat die Politik des Präsidenten in letzter Zeit wiederholt kritisiert. Jüngere Fatah-Mitglieder prangern Korruption und die Vetternwirtschaft Arafats an. Am Wochenende hatten vermummte Bewaffnete Arafats Polizeihauptquartiere in Nablus und in Dschenin gestürmt. Tausende Palästinenser im Gazastreifen gingen in der vergangenen Woche auf die Straße, um gegen Arafat zu demonstrieren.

Der palästinensische Journalist Dawud Kuttab sagte: „Es könnte der Anfang vom Ende für ihn sein – ohne Zweifel geht er aus diesem Konflikt schwächer hervor, als er hineingegangen ist“. Doch Arafats Ende sei schon sehr oft vorhergesagt worden. „Er ist schlau genug, alles zu verhindern, was ihm zum Verhängnis werden könnte. Ich würde ihn nicht auszählen“, so Kuttab.

Auch für den Arafat-Biographen Barry Rubin ist ein Ende des wohl wichtigsten Symbols des palästinensischen Nationalismus keinesfalls sicher: „Ich glaube, er wird definitiv so lange Palästinenserführer bleiben, wie er lebt“.

Zudem sei in den Augen der meisten Palästinenser immer noch hauptsächlich Israel verantwortlich für den Niedergang der palästinensischen Regierungsinstitutionen, und nicht Arafat. Die palästinensische Politikerin Hanan Aschrawi sagte: „Israel tat alles mögliche, um die Infrastruktur zu zerstören“.

Bei einem Treffen sprachen palästinensische Minister Arafat ihre Geburtstagsglückwünsche aus. Laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ hieß es in der Stellungnahme: „Wir hoffen, er lebt lang und glücklich, und er möge das palästinensische Volk zu seinen Zielen führen“.

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