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Arafat-Berater: PA verwendete Geld für Terror

RAMALLAH (inn) – Jasser Arafat hat mit internationalen Geldern den palästinensischen Terror gegen Israel finanziert. Das sagte der frühere Finanzberater des verstorbenen Palästinenserführers, Fuad Schubaki, bei seiner Vernehmung durch den israelischen Geheimdienst Schin Beit.

Laut seiner Aussage verwendete der Friedensnobelpreisträger Arafat internationale finanzielle Unterstützung und Steuergelder, die Israel für die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) eintrieb, um Waffen herstellen zu lassen oder zu erwerben. Zudem unterstützte er Terrorgruppen, die gegen Israel agierten. Wenn die ausländischen Gelder ausblieben, wurden weniger Waffen gekauft.

Seit dem Ausbruch der so genannten „Al-Aksa-Intifada“ im Herbst 2000 hatte Schubaki nach eigenen Angaben von Arafat die Anweisung, möglichst viele Kampfmittel zu besorgen. PA-Vertreter sahen sich im Ausland nach geeigneten Waffen um. Wenn Schubaki einen Tipp erhielt, gab er ihn an Arafat weiter. Sobald sich dieser einverstanden erklärte, stellte der Finanzberater das Geld dafür zur Verfügung. Unter anderem unterstützte der Palästinenserführer die Tansim-Milizen im Raum Bethlehem, die Anschläge auf israelische Ziele verübten.

Schubaki äußerte sich auch zum Waffenschmuggelschiff „Karine A“, das Israel Anfang 2002 im Roten Meer gestoppt hatte. Der Iran und die radikal-islamische Hisbollah (Partei Allahs) im Libanon hätten den Schmuggelversuch mit PA-Vertretern koordiniert. Er selbst habe sich im Jahr 2001 in Dubai mit iranischen Gesandten getroffen, die der PA militärische Unterstützung anboten. Dazu gehörten Anlagen für die Waffenproduktion, militärisches Training und Geld. Nach Schubakis Angaben war Arafat allerdings dagegen, weil er von iranischer Seite einen bösen Plan gegen ihn befürchtete.

Die Ergebnisse der Vernehmung wurden am Mittwoch vom Schin Beit veröffentlicht. Offiziell wollten PA-Vertreter sich nicht dazu äußern. Doch palästinensische Quellen ließen gegenüber der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ verlauten, es handele sich „um eine weitere Folge in der Serie der israelischen Anschuldigungen und Verleumdungen gegen Arafat“.

Der israelische Abgeordnete Ran Cohen (Meretz) regte angesichts der neuen Erkenntnisse eine Sondersitzung der Knesset an. „Nur wer blind war, sah und begriff am Ende der Ära Arafat nicht, wie tief er in den Terror verstrickt war“, sagte der Politiker. Er sei einer der ersten Vertreter der Linken gewesen, die sich von Arafat losgesagt hätten.

Schubaki war seit Mai 2002 in Jericho unter internationaler Aufsicht inhaftiert. Nach einer Razzia in dem palästinensischen Gefängnis vor zwei Monaten wurde er dem israelischen Geheimdienst zum Verhör vorgeführt.

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