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Arabischer Schönheitswettbewerb: 19-jährige Israelin gewinnt

SCHFARAM (inn) - Israels Kulturminister Raleb Madschadele sieht die Aufgabe der Frau im Haus und in der Familie. Er bevorzuge die arabische Weltsicht gegenüber der westlichen, sagte der israelische Araber am Sonntag bei der Krönung der arabischen Schönheitskönigin in Israel.

Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, ging der Preis an die 19-jährige Stephanie Sakkak aus Jaffa. Sie besiegte elf Mitbewerberinnen. Der Schönheitswettbewerb unter israelischen Araberinnen wurde zum fünften Mal ausgetragen. Die Krönung fand in Schefaram bei Haifa statt. Sakkak nahm die Trophäe aus den Händen ihrer Vorgängerin Mary Abu-Arab entgegen. „Der Schönheitswettbewerb symbolisiert den Status der arabischen Frau zu Beginn des dritten Jahrtausends“, sagte die Gewinnerin von 2007. „Für die Möglichkeiten, die ihr offenstehen, alles zu erreichen, was sie will. Es muss Gleichheit zwischen Frauen und Männern geben.“

Minister kritisiert Wettbewerb

Madschadele, der einzige arabische Minister im israelischen Kabinett, äußerte sich hingegen kritisch. Er habe mehrere Anrufe von Arabern erhalten, die ihn gefragt hätten, wie er als traditioneller Muslim die Schönheitskönigin krönen könne. Darauf habe er geantwortet, dass seine persönliche Ansicht unbedeutend sei. Als Minister müsse er an jeder Veranstaltung in Israels arabischem Sektor teilnehmen.

Doch Madschadele nutzte die Gelegenheit für persönliche Bemerkungen: „Ich sähe es gerne, dass die Frau eine zentrale Rolle beim Aufbau einer Familie einnimmt – nach der Weltsicht der arabischen Gesellschaft, und nicht nach der von der blinden modernen israelischen und europäischen Gesellschaft. Die Rolle der Frau sollte es sein, eine gute Familie aufzubauen, eine Gehilfin für ihren Ehemann zu sein und ihm beizustehen. Eine Karrierefrau in der arabischen Gesellschaft ist etwas, das nur passieren kann, wenn das Zuhause und eine Familie im Zentrum des Lebens der Frau sind. Eine Karrierefrau, die ihre Familie vernachlässigt, zerstört das Zuhause und baut keine Karriere auf.“

Polizeikommandeur: „Veranstaltung passt zur arabischen Kultur“

Der Polizeikommandeur in Nordisrael, Dschamal Hakrusch, nahm mit seiner Ehefrau San ebenfalls an der Preisverleihung teil. Ihre Tochter Nidschem war eine der Kandidatinnen. Der stolze Vater sagte: „Wer gegen diese Veranstaltung ist, begreift nicht, dass es nicht gegen unsere Kultur geht. Es ist Zeit, die Frau als unabtrennbaren Teil der Kultur zu sehen. Sie sollte das Haus verlassen und Karriere machen.“

Die Mutter fügte hinzu: „Dies ist ein unerlässliches und pädagogisches Ereignis. Schönheit sollte gezeigt und nicht versteckt werden. Es stimmt, dass ich mit einem Mann verheiratet bin, der eine Karriere hat, aber er hat mich nicht davon abgehalten, das zu tun, was ich gerne mochte.“

Die Siegerin erhielt umgerechnet 5.000 Dollar Preisgeld, Schmuck im Wert von rund 2.500 Dollar sowie einen einjährigen Model-Vertrag.

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