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Arabischer Protest: Mira Awad soll nicht für Israel bei Song Contest antreten

JERUSALEM (inn) - Zahlreiche palästinensische und israelisch-arabische Intellektuelle haben sich in einem offenen Brief an die arabische Sängerin Mira Awad gewandt. Darin fordern sie die Künstlerin auf, nicht für Israel beim Eurovision Song Contest im Mai in Russland anzutreten.

Die christliche Araberin Awad und die Jüdin Achinoam Nini – international bekannt als Noa – waren vom Komitee der Nationalen Fernsehanstalt (IBA) für den Auftritt bei dem Wettbewerb ausgewählt worden.

In dem politisch orientierten Brief forderten Sänger, Schauspieler, Regisseure, Moderatoren und Journalisten Awad auf, ihr Einverständnis zur Teilnahme zurückzuziehen. Die israelische Regierung wolle das arabisch-jüdische Duo lediglich als „Teil seiner Propaganda-Maschinerie“ nach Moskau schicken. Damit versuche sie, ein Bild von angeblich bestehender jüdisch-arabischer Koexistenz zu schaffen, während sie täglich Massaker an palästinensischen Zivilisten verübe.

„Israel wäre nicht in der Lage, seine Kriegsverbrechen fortzusetzen, ohne die Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft insbesondere der USA und der Europäischen Union“, heißt es in dem Brief laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“.

„Israelische Künstler, Autoren und Intellektuelle, die sich an dieser Propaganda-Maschinerie beteiligen, anstatt für Gerechtigkeit, Gleichheit und die Einhaltung der Menschenrechte – ganz zu schweigen vom internationalen Recht – zu arbeiten, sind auch Partner dieser Verbrechen. Bitte Mira, für die Kinder von Gaza und für die Zukunft jedes einzelnen Kindes in diesem Land – arabisch und jüdisch -, sei keine Komplizin dieses mörderischen Apparates“, fordern die Intellektuellen weiter.

Komitee verteidigt Entscheidung

Awad hat bislang noch keine Stellungnahme zu dem Protest abgegeben. Das Komitee der Nationalen Fernsehanstalt verteidigte jedoch seine Entscheidung, die beiden Künstlerinnen nach Moskau zu schicken. Der europäische Wettbewerb sei keine politische Veranstaltung, sondern eine, die den musikalischen Dialog zwischen den Teilnehmerländern fördere.

„Die Entscheidung des Komitees war professionell, sie bringt den Traum von Optimismus und Hoffnung für eine Koexistenz neben der Politik zum Ausdruck. Das sind zwei sehr talentierte Sängerinnen mit internationalem Ruhm. Wir begrüßen diese Entscheidung und stehen hinter Achinoam Nini und Mira Awad und wir sind überzeugt, die Ergebnisse werden für sich selbst sprechen“, heißt es in einer Erklärung der IBA.

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