TUNIS (inn) – Der palästinensische Terror ist ein legitimes Mittel beim Kampf um einen unabhängigen Staat. Diese Ansicht vertrat der libanesische Politikwissenschaftler Simon Haddad bei einem Kongreß arabischer Minister in Tunesien.
„Man muß da unterscheiden: es gibt einerseits Terror als legitimes Kampfmittel“, so Haddad. „Ihn wenden Völker an, die für die Befreiung ihres Landes und die Verwirklichung ihres Rechtes auf Unabhängigkeit kämpfen.“ Der Anführer der Gesandtschaft aus dem Libanon fügte hinzu: „Dieses Thema berührt uns als Araber direkt, weil wir unter der Bedrückung der israelischen Besatzung und der Schlechtigkeit der Aktionen leiden, die die Besatzungsmacht gegen die Bewohner der besetzten Gebiete anwendet.“
Wie die Tageszeitung „Yediot Ahronot“ unter Berufung auf die arabische Zeitung „Al-Hayyat“ berichtet, geht es bei der arabischen Konferenz um den Kampf gegen den Terror. Im Zusammenhang mit den jüngsten Attentaten in arabischen Ländern machten die Teilnehmer einen deutlichen Unterschied zum „legitimen“ palästinensischen Terror gegen Israel.
„Der Kongreß findet statt, während die Spuren noch sichtbar sind, die die Anschläge in Riad und Casablanca hinterlassen haben“, sagte Mohammed Ibn Ali Kuman aus Saudi-Arabien, der Generalsekretär des Rates der arabischen Innenminister, in seiner Eröffnungsansprache am Mittwoch. „Sie bezeugen das Maß der Grausamkeit derartiger Taten sowie die Verachtung derjenigen, die sie ausführen und planen, gegenüber den Religionsgesetzen.“
Kuman betonte, heute bestehe „ein dringendes Bedürfnis, ein internationales Komitee im Rahmen der Vereinten Nationen mit dem Thema des Terrors zu einzuberufen“.