Ein Reporter der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“ mit Sitz in Bethlehem hat den Test gemacht: Er reiste von der jordanischen Hauptstadt Amman ins ägyptische Kairo. Dort wurden viele Palästinenser am Flughafen angehalten, bevor sie ihre Reise fortsetzen durften. Mitarbeiter der Flughafensicherheit sagten, die Prozeduren seien auf Antrag von Palästinensern eingeführt worden.
Palästinensische Reisende aus den Golfstaaten besitzen gewöhnlich Unterlagen, die belegen, dass sie zurückkehren wollen und dürfen. Palästinenser in Jordanien benötigen hingegen keine Visa. Also forderten die Beamten in Kairo jetzt von ihnen ein Dokument, das es so gar nicht gebe, schreibt „Ma´an“. Früher konnten sie ohne Visum fast mühelos in das Land einreisen, das an den Gazastreifen grenzt.
Im Hotel gingen die Restriktionen weiter. Der Journalist musste, wie andere palästinensische Gäste, an der Rezeption seinen Pass abgeben. Ein Angestellter erklärte dazu: Die neuen Anweisungen „erfordern es, dass wir Ihre Pässe über Nacht behalten und sie Ihnen im Laufe des Tages zurückgeben; das gehört alles zu den Sicherheitsverordnungen“.
Für andere arabische Staaten erhalten Palästinenser nur eine Aufenthaltsgenehmigung, wenn sie ein Bewohner einlädt. Dies gilt unter anderem für den Libanon, Katar, Syrien und Kuwait. Die Vereinigten Arabischen Emirate fordern hingegen ein Arbeitsvisum im Pass der Einreisewilligen – oder einen Beweis dafür, dass sie in den Palästinensergebieten einen Arbeitsplatz haben.