Unter den arabischen Frauen sieht das Verkehrsministerium ein großes Potenzial an Arbeitskräften, berichtet die Tageszeitung „Ha’aretz“. Das liege daran, dass etwa 70 Prozent der Araberinnen nicht beschäftigt sind. Die Ministerien für Wirtschaft, Finanzen und Sozialwesen hätten bestätigt, die Personalbeschaffung unterstützen zu wollen. Es fehlen etwa 1.500 Busfahrer.
Zunächst will das Verkehrsministerium 15 bis 25 Frauen ausbilden. Sie erhalten Hebräisch-Unterricht, technisches Training und Anleitung im Kundenservice. Die israelische Regierung will die Kosten der dreieinhalbmonatigen Ausbildung übernehmen und Stipendien von rund 830 Euro im Monat bereitstellen. Die Teilnehmerinnen sind nach Abschluss verpflichtet, mindestens ein Jahr zu arbeiten. Das arabische Busunternehmen Afifi hat sich bereit erklärt, die Absolventinnen einzustellen.
Laut „Ha‘aretz“ fordert dieses Vorhaben in der israelisch-arabischen Gesellschaft ein Umdenken, denn der Beruf des Busfahrers wird bislang nur von Männern ausgeübt. Zudem zögerten viele Araber, ihre Frauen mit Außenstehenden in Kontakt kommen zu lassen.
Der Plan des Verkehrsministeriums sieht es vor, die Araberinnen vorerst auf Linien zwischen israelisch-arabischen Zentren einzusetzen. Auf diese Weise können die Busfahrerinnen in der Nähe ihres Zuhauses arbeiten und bequeme Arbeitszeiten, wie zum Beispiel Halbtagsschichten, wahrnehmen.