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Araber und Jude erhalten Friedenspreis

JERUSALEM / NEW YORK (inn) – Ein Araber und ein Jude sind am Montag mit dem Victor J. Goldberg-Preis für Frieden im Nahen Osten ausgezeichnet worden. Anlass ist ihr Einsatz um den interreligiösen Dialog.
Salah Aladdin, Victor J. Goldberg und Jehuda Stolov kamen am Montag zur Preisübergabe in Jerusalem zusammen.
Sie setzen sich für den interreligiösen Dialog an der Basis sowie für kulturübergreifende Studiengruppen von Juden, Muslimen, Christen und Drusen ein: Zwei Leiter der Gesellschaft für interreligiöse Begegnungen (The Interfaith Encounter Association), Jehuda Stolov und Salah Aladdin, erhielten am Montag den Victor J. Goldberg-Preis für Frieden im Nahen Osten des „Institute of International Education“. Das teilte die Organisation mit. Die mit 10.000 US-Dollar dotierte Ehrung überreichte ihnen im „Notre Dame-Zentrum“ in Jerusalem der Namensgeber des Preises, Victor J. Goldberg.

Freundschaften zwischen Menschen, die nicht einer Meinung sind

Stolov und Aladdin glauben daran, dass die verschiedenen Gemeinschaften im Nahen Osten lernen müssen, positiv miteinander umzugehen – als eine Voraussetzung für nachhaltige politische Einigung. Dies sei unabhängig von politischen Bestrebungen. Die Arbeit der beiden Männer möchte den Kontakt von Menschen erleichtern, die sich normalerweise nicht treffen würden. Gleichzeitig wollen sie Menschen ermutigen, sich mit ihren eigenen Vorurteilen und Ängsten vor „dem Anderen“ auseinander zu setzen. Ziel ist, Misstrauen und Angst durch gegenseitiges Verständnis, Respekt und Vertrauen zu ersetzen. Unterschiede der Traditionen sollen respektvoll und konstruktiv erkundet werden und Freundschaften unter Menschen entstehen, die nicht einer Meinung sind. Der Jude Stolov gründete die Gesellschaft für interreligiöse Begegnungen 2001 mit der Überzeugung, dass keine politischen Einigungen langfristig möglich sind ohne friedliche Beziehungen an der Basis, sprich zwischen den Bürgern. 2002 schloss sich Aladdin der Gesellschaft an als muslimischer Gründungskoordinator der ersten Gruppe für junge Erwachsene, die „Interreligiöse Begegnungsgruppe der Jerusalemer Jugend“. Seit 2001 gab es 71 laufende interreligiöse Gruppen von Galiläa bis Eilat, erklärt die Non-Profit-Organisation „Institute of International Education“ (Institut für Internationale Ausbildung). Aktuell bringen 15 Gruppen Israelis und Palästinenser aus dem Westjordanland regelmäßig zusammen. 2014 beteiligten sich 4.000 Männer und Frauen an Programmen speziell für Jugendliche, Frauen, Pädagogen, religiöse Leiter, Studenten oder den israelisch-palästinensischen Dialog. Während der Preisverleihung sagte Goldberg: „Diese Auszeichnung würdigt Innovation. Sie belohnt diejenigen, die mutig und engagiert genug sind, zusammenzuarbeiten, um religiöse, kulturelle, ethische und politische Themen zu überwinden, die den Nahen Osten teilen.“ Der ehemalige IBM-Manager Goldberg rief den Preis 2005 ins Leben. Damit erkennt das „Institut für Internationale Ausbildung“ jährlich das „Engagement eines Israelis und eines Arabers an, die Menschen erfolgreich zusammenbringen und Mauern des Hasses einreißen“. (ms)

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