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Antisemitismus: Deutsche Stiftung trennt sich von iranischem Vize-Außenminister

BERLIN (inn) - Die Stiftung Schloss Neuhardenberg schließt den stellvertretenden iranischen Außenminister Mostafa Dolatyar aus ihrem Kuratorium aus. Dem Politiker wird eine antisemitische und anti-israelische Äußerung vorgeworfen. Kulturstaatsminister Bernd Neumann war deswegen bereits aus dem Stiftungskuratorium ausgetreten.

Dolatyar soll bereits im Jahr 2010 gegenüber einer iranischen Nachrichtenagentur gesagt haben: "Wir hoffen, dass die Prophezeiung des Imam in Bezug auf den Untergang dieses Regimes sehr bald eintritt." Der Vorfall wurde erst jetzt bekannt, nachdem der Iran-Experte Wahied Wahdat-Hagh das Zitat entdeckt hatte. Dies meldet der Berliner "Tagesspiegel".

Vergangene Woche war Kulturstaatsminister Neumann aus dem Stiftungskuratorium ausgetreten. "Die israelfeindlichen Äußerungen Dolatyars spielen dabei eine Rolle", sagte der Minister zu seinen Austrittsgründen. Jörg Kronsbein, der Pressesprecher der Stiftung, nimmt zu dem Vorfall Stellung: "Die Äußerungen Dolatyars hinsichtlich Israels, die der Stiftung nicht bekannt waren, sind gänzlich inakzeptabel".

Die deutsch-iranische Kultur-Expertin Nasrin Amirsedghi kommentierte laut "Tagesspiegel" den Fall Dolatyar folgendermaßen: „Im Iran werden in jeder Sekunde Menschenrechte wie die uneingeschränkte persönliche Freiheit, Meinungsfreiheit, Freiheit der Presse und Künste mit Füßen getreten.“ Jede Stimme des Widerstandes werde „überall im Land mit mittelalterlichen Methoden erstickt“. Dass ein Vertreter dieser Regierung in einer so multidisziplinären Stiftung Mitglied ist, sieht Amirsedghi als einen „Verrat am jüdischen und iranischen Volk, eine Schande für Deutschland.“

Die Stiftung Schloss Neuhardenberg ist im Besitz des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. Ihre Kulturveranstaltungen dienen als internationale Plattform für den Dialog zwischen Ost und West, aber auch zwischen der christlichen und der islamischen Welt.

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