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Anti-Zionisten-Kongress in London

LONDON (inn) – Eine informierte, ehrliche Debatte über den Nahost-Konflikt werde im Keim erstickt, weil man zuvor des Antisemitismus‘ bezichtigt werde. Diese Meinung vertraten die Teilnehmer einer Diskussion, die der „Islam-Kanal“ in London veranstaltet hatte.

Der größte islamische Fernsehsender Europas hatte am Donnerstag zu einer Diskussion unter dem Titel „Warum Anti-Zionismus kein Antisemitismus ist“ eingeladen. Eine Lesung handelte von dem Thema „Zionismus: Das Krebsgeschwür im Herzen der internationalen Angelegenheiten“. Dies berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Den Vorsitz der Konferenz hatte Alan Hart inne, ein ehemaliger Korrespondent der britischen Sender BBC und ITN. Sein letztes Buch wurde erst kürzlich veröffentlicht, es trägt den Titel „Zionismus: der wahre Feind der Juden“. Hart sagte: „Die Antisemitismus-Karte ziehen die Zionisten, um eine Debatte zu unterdrücken.“ Die Haupt-Medien hätten „die Wahrheit der Geschichte“ vertuscht aus Furcht, Juden zu vergraulen. Er dankte dem Chef des „Islam Channel“, Mohammed Ali, für seinen „Mut, die Debatte auszuweiten“.

Hart sagte, viele nähmen an, Zionismus und Judaismus seien ein und dieselbe Sache
und Kritik am Zionismus sei Antisemitismus. „Doch Zionismus ist der Nationalismus einiger Juden, einer kleinen Minderheit“, so Hart. „Die Propaganda, die sie gebrauchen, ist die Version von Melanie Phillips (eine jüdische Journalistin der Zeitung „The Daily Mail“, d.R.), derzufolge Israel von der Vernichtung bedroht ist und fürchten muss, ins Meer geworfen zu werden.“ Dies sei jedoch ein Mythos, so Hart.

An der Konferenz nahmen auch drei jüdische Anti-Zionisten teil. Ilan Pappe
vom politikwissenschaftlichen Institut der Universität von Haifa, der für einen Boykott Israels eintritt, forderte, dass man die Terminologie ändere. Es gebe etwa keine „jüdische Diaspora“: „Die einzige Diaspora, die es gibt, ist die der Palästinenser.“

Ebenso nahm Rabbi Ahron Cohen von der Vereinigung „Natorei Karta“ teil. Er gehörte zu einer Delegation, die im März in den Iran gereist war, um Unterstützung für Präsident Mahmud Ahmedinedschad zu erklären, nachdem dieser die Auslöschung Israels gefordert hatte. „Zionisten haben den Palästinensern einen Staat mit säkularer Glaubensausrichtung aufoktroyiert, das ist unmoralisch und der eigentliche Grund für den Unfrieden“, sagte Cohen. „Zionismus und Judaismus sind zwei Konzepte, die unkompatibel sind“, fügte er hinzu.

Ein Teilnehmer war auch Hajo Meyer, ein in Deutschland geborener Holocaust-Überlebender, der jetzt in den Niederlanden wohnt. Er ist Mitglied der Organisation „Eine andere jüdische Stimme“. Er vertrat wiederholt die Ansicht, dass Israel die Palästinenser genauso behandele wie die Nazis die Juden behandelten.

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