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Anschlag in Hebräischer Universität: 7 Tote – 86 Verletzte (4. Update)

JERUSALEM (inn) – In der vollbesetzten Caféteria der Hebräischen Universität auf dem Skopusberg in Jerusalem sind am Mittwochmittag bei einem Anschlag sieben Menschen getötet worden – mindestens 86 wurden zum Teil schwer verletzt. Unter den Verwundeten sind auch zwei Gaststudenten aus Südkorea.

Nach Angaben des Jerusalemer Polizeichefs Mickey Levy hatte der Attentäter eine mit Sprengstoff gefüllte Tasche in der Caféteria abgestellt. Der Sprengsatz war offenbar mit einem Fernzünder oder Zeitzünder ausgestattet.

Obwohl in der 1925 gegründeten Universität zur Zeit keine Vorlesungen stattfinden, legen auf dem Campus derzeit viele Studenten ihre Examen ab. Das Attentat ereignete sich im sogenannten Frank Sinatra-Gebäude der Hochschule.

In unmittelbarer Nähe zu der Caféteria befindet sich die Rothberg International School, an der sich am Mittwoch rund 80 neue Gaststudenten aus den USA aufhielten, berichtet die „Jerusalem Post“. Ob auch Studenten der Rothberg-Fakultät unter den Opfern des Anschlags sind, ist noch unklar. An diesem Donnerstag beginnt offiziell das Sommersemester für die ausländischen Studenten.

Augenzeugen schilderten „Israelnetz“, auf dem Campus hätten sich „chaotische Szenen“ abgespielt. „Überall war Rauch und Feuer“, berichtete ein Augenzeuge. Er habe eine kleinere Explosion gehört, anschließend seien brennende Teile von der Decke heruntergebrochen.

Mittlerweile bekannte sich die radikal-islamische Hamas zu dem Anschlag. Das Attentat gilt dennoch als untypisch für die Islamisten, die sich in der Vergangenheit fanatischer Selbstmörder bedienten. Möglicherweise hat die Ausschaltung ihres militärischen Führers, Saleh Shehade, aber auch zu einer neuen Strategie der Terrorgruppe geführt.

Der Skopusberg (813 Meter) liegt gegenüber dem Ölberg im Osten von Israels Hauptstadt. Dort befindet sich auch das vom deutschen Kaiser Wilhelm II. gestiftete Auguste Victoria-Hospital sowie das alte Hadassah-Krankenhaus. Der Skopusberg gehörte, obwohl mitten im arabischen Teil der Stadt gelegen, auch bereits vor 1967 zum Staatsgebiet Israels.

Dies ist bereits der zweite Anschlag in Jerusalem innerhalb von 24 Stunden. Erst gestern hatte der Chef von Israels Inlandsgeheimdienst Shin Bet, Avi Dichter, vor Knessetabgeordneten erklärt, in den vergangenen Tagen hätten Israels Sicherheitsorgane rund ein Dutzend Anschläge verhindern können.

Derzeit liegen mehr als 60 Terrorwarnungen für das gesamte Land vor. Die Polizei ist in höchster Alarmbereitschaft.

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