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Anschlag in Be´er Scheva: Dutzende verletzt

BE´ER SCHEVA (inn) – Ein palästinensischer Terrorist hat sich am Sonntagmorgen in der Wüstenhauptstadt Be´er Scheva in die Luft gesprengt. Bei dem Anschlag wurden Dutzende Israelis verletzt – darunter zwei Sicherheitsbeamte, die durch ihren Einsatz Schlimmeres verhindert hatten.

Der Attentäter wollte in der morgendlichen Rush-Hour zum Beginn der neuen Woche in einen vollbesetzten Bus steigen. Er fragte den Fahrer, ob sein Bus zum Soroka-Krankenhaus fahre. Doch der Fahrer schöpfte Verdacht: „Er hatte einen großen Rucksack, und eine Plastiktüte in der Hand“, sagte er dem israelischen Rundfunk. Daraufhin machte er die beiden Sicherheitsleute auf den Palästinenser aufmerksam.

Diese verfolgten den Palästinenser, bis er sich etwa 20 Meter vom Bus entfernt in die Luft sprengte. Die schnelle Reaktion der beiden habe Dutzende Leben gerettet, berichteten Augenzeugen. Einer von ihnen wurde lebensgefährlich verwundet, der andere schwer. Zudem wurden 46 weitere Menschen verletzt.

Dschihad übernimmt Verantwortung

Es war der erste palästinensische Terroranschlag nach dem israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen und Nordsamaria, der am Dienstag beendet worden war. Die Verantwortung übernahm die Terrorvereinigung Dschihad al-Islami. Sie teilte auch den Namen des Attentäters mit, doch später sagte die Familie des 25-Jährigen, er sei vor einigen Tagen vom israelischen Inlandsgeheimdienst Schin Beit festgenommen worden. Deshalb habe er den Anschlag nicht verüben können. Dies wurde von dem Geheimdienst bestätigt. Die Identität des Attentäters war auch am Montagmorgen noch nicht geklärt.

Der Dschihad al-Islami bezeichnete den Anschlag als „Rache“ für den Tod von fünf Palästinensern, die am Mittwoch bei einem Feuergefecht mit israelischen Soldaten ums Leben gekommen waren. Das Attentat „kam als natürliche Reaktion auf die Besatzungsverbrechen“, sagte der Führer der Terrorgruppe in Gaza, Chaled al-Batsch. „Es ist unser Recht, zu vergelten.“

Auch für die beiden vorigen Selbstmordattentate in Israel war der Dschihad al-Islami verantwortlich: am 12. Juli in Netanja und am 25. Februar in Tel Aviv – sie forderten jeweils fünf Todesopfer. Die Organisation sei weiterhin der Feuerpause verpflichtet, so der Sprecher Abu Abdullah. „Doch die Ruhe verweht durch die zionistischen Verletzungen mit dem Wind. Wenn sie uns schlagen, werden wir mit einer Reaktion antworten, die einem Erdbeben gleicht.“

Palästinenserführer Mahmud Abbas verurteilte den Anschlag als „terroristisches Attentat“. Dabei bezeichnete er jedoch die Razzia der Armee als „Provokation“. Aus der israelischen Regierung hieß es, es werde keinen Fortschritt auf diplomatischer Ebene geben, wenn die Autonomiebehörde dem Terror kein Ende setze.

Das eigentliche Ziel des Anschlags war möglicherweise das Soroka-Krankenhaus. Bereits Anfang des Jahres hatten israelische Sicherheitskräfte ein dort geplantes Attentat verhindert. An einem Grenzübergang hielten sie eine Palästinenserin auf, die ihre Einreisegenehmigung missbrauchen wollte, um sich in der Klinik in die Luft zu sprengen. Sie sollte dort medizinisch behandelt werden.

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