Anschläge: Zahl der Opfer auf acht gestiegen

EILAT (inn) - Nach der Anschlagsserie in Südisrael am Donnerstag hat sich die Zahl der Todesopfer auf acht erhöht. Die Attentäter hatten nahe Eilat unter anderem zwei Busse und mehrere Privatfahrzeuge beschossen.

Im Laufe des Abends wurden weitere Einzelheiten zu der Anschlagsserie im Süden Israels bekannt. Der zweite getroffene Bus wurde nicht, wie zunächst berichtet, von einer Panzerfaust getroffen. Vielmehr habe sich neben dem Bus einer der Angreifer als Selbstmordattentäter gesprengt. In dem Bus saßen keine Passagiere. Der Fahrer wurde getötet.

Am Abend explodierte nahe der israelischen Stadt Aschkelon eine vom Gazastreifen aus abgeschossene Rakete auf offenem Feld, ohne Schaden anzurichten. Etwas später hieß es, dass die Rakete mit dem neuen israelischen Abwehrsystems "Stahlkappe" abgeschossen worden sei. Weil mit weiterem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen gerechnet wurde, sei eine weitere Abwehrbatterie bei der Großstadt Be´er Scheva aufgestellt worden. Die südisraelische Metropole liegt in Reichweite der vom Iran an die Hamas gelieferten Grad-Raketen.

Geheimdienst wusste von geplanten Angriffen

Laut Medienberichten habe der Geheimdienst schon vor einer Woche alle israelischen Sicherheitsdienste, die Polizei und die Armee über einen bevorstehenden "rollenden Terrorangriff" informiert. Gemäß den Geheimdienstinformationen waren Schüsse auf zivile Ziele, Anschläge auf Rettungsdienste und Mörserbeschuss von Ägypten aus geplant. Wegen dieser Vorwarnungen seien Einheiten der Anti-Terroreinheit "Jamam" in die Gegend von Eilat verlegt worden.

Dank des schnellen und erprobten Einsatzes dieser Spezialtruppe sei "Schlimmeres verhindert" worden, sagte der Militärsprecher bei einer Pressekonferenz. Israelische Kommentatoren fragten jedoch, wieso die Anschlagsserie nicht komplett verhindert werden konnte, wenn die Sicherheitskräfte über derart exakte Informationen verfügten.

Ebenso wurde die Frage gestellt, warum Israel trotz des Wissens über die Planungen abwartete, bis die Anschläge durchgeführt wurden, anstatt vorher schon die Befehlshaber durch einen Luftangriff gezielt zu töten. Am Donnerstagabend haben israelische Kampfflugzeuge mehrere Häuser in Rafah im Süden des Gazastreifens bombardiert und dabei den Planer der Anschlagsserie und den Kommandeur des "Volkswiderstandes" getötet.

Erste Untersuchungen der israelischen Armee hätten ergeben, dass die Angreifer angeblich einen Israeli entführen wollten. Das sei erfolgreich verhindert worden.

Wegen der Anschlagsserie haben die Anführer des Volksaufstandes "für soziale Gerechtigkeit" geplante Massenveranstaltungen in Be´er Scheva, Jerusalem und Tel Aviv am kommenden Wochenende abgesagt. Sie hatten an den vergangenen Wochenenden Hunderttausende Israelis zu Großdemonstrationen gelockt.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen