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Annan prangert in Israel Waffenstillstandsverletzungen an

JERUSALEM (inn) – UNO-Generalsekretär Kofi Annan ist am Dienstagnachmittag zu einem Besuch in Israel gelandet. Er kritisierte, dass Israel für die meisten Brüche des Waffenstillstands verantwortlich sei.

Annan besuchte zuerst die Familien der drei entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit, Ehud Goldwasser und Eldad Regev in Jerusalem. Danach traf er sich mit dem israelischen Verteidigungsminister Amir Peretz. Annan sagte, Israel habe etwa 100 Mal den Waffenstillstand gebrochen, das meiste davon betraf das Eindringen in den libanesischen Luftraum. Die Hisbollah habe nur vier Verstöße begangen.

Der UN-Chef rief Israel dazu auf, seine See- und Luftblockade gegen den Libanon aufzuheben, damit sich das nördliche Nachbarland erholen und seine Wirtschaft wieder aufbauen könne. Peretz erwiderte, dies sei möglich, sobald die UN-Resolution 1701 umgesetzt würde und für ein Ende der Waffenlieferungen an die Hisbollah sorge.

Peretz betonte zudem die Priorität, die die Befreiung der drei israelischen Soldaten habe. Annan habe gesagt, dass er diesen Punkt für einen der wichtigsten in der Resolution 1701 halte, so der Verteidigungsminister anschließend.

Annan war mit einem Hubschrauber aus dem Südlibanon angereist, wo er zuvor Israels fortdauernde See- und Luftblockade eine „Erniedrigung“ genannt hatte. Vertraute Annans erklärten, es handele sich um einen Arbeitsbesuch des Generalsekretärs, und daher sei keine Zeit für einen Besuch im Norden Israels, wo er sich die Zerstörung durch Hisbollah-Raketen hätte ansehen können. Dies berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Am Mittwochmorgen traf Annan Premier Ehud Olmert zu einem Frühstück in dessen Haus. Annan sagte danach, er gehe davon aus, dass die entführten israelischen Soldaten noch lebten. Dabei stützte er sich auf Informationen, die er zuvor von libanesischen Vertretern erhalten habe; darunter waren auch die Minister, die der Hisbollah-Miliz angehören. Annan versprach, alles für die Befreiung der Soldaten zu tun.

Der Generalsekretär will sich im Verlauf des Tages noch mit Außenministerin Zipi Livni treffen. Auch ein Besuch in Ramallah im Westjordanland steht auf dem Programm, wo er mit palästinensischen Vertretern sprechen wird. Seine elf Tage dauernde Nahost-Reise führt ihn weiter nach Syrien, Iran, Qatar, Saudi-Arabien, Ägypten und Jordanien.

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