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„Angriff auf UN-Schule wegen christlicher Missionierung“

RAFAH (inn) – Eine islamische Gruppe hat sich zu dem tödlichen Angriff auf eine UN-Schule im Gazastreifen bekannt. Sie warf der UNO vor, „christliche missionarische Aktivitäten zu verbreiten“.

„Wir werden sie weiter schlagen und versuchen, sie zu töten“, heißt es in einem Fax der Gruppe „Dschihadia Salafija“ an die amerikanische Internetzeitung „World Net Daily“ (WND). „Sie versuchen, unsere Moslems unter dem Deckmantel einer internationalen Organisation zu bekehren.“

Bei dem Angriff während einer Sportveranstaltung am Montag war ein Palästinenser ums Leben gekommen, sechs weitere Menschen erlitten Verletzungen. Die Angreifer bekundeten über Lautsprecher ihren Ärger darüber, dass Jungen und Mädchen gemeinsam Sport trieben. Durch die Veranstaltung würden den Kindern „unmoralische Werte“ beigebracht.

Laut der Zeitung „Jediot Aharonot“ war die Gruppierung bisher im Gazastreifen aktiv, um säkulare Moslems religiöser zu machen. Doch der Anführer Abu Saker bestätigte am Dienstag gegenüber WND, dass kürzlich ein „militärischer Flügel“ gegründet worden sei. Dieser solle gegen Einzelpersonen, Einrichtungen und Organisationen vorgehen, die dem Islam schadeten.

A-Sahar: „Westen kann vom Islam lernen“

Als Reaktion auf den Vorfall sagte der Hamas-Chef im Gazastreifen, Mahmud a-Sahar, im Gespräch mit WND: „Ich verstehe die westliche Auffassung zu diesen Themen kaum. Der Westen hat seinen Leuten all diese Freiheit gebracht, aber genau jene Freiheit hat den Tod der Moral in den Westen gebracht. Sie hat zu Phänomenen wie Homosexualität, Heimatlosigkeit und AIDS geführt.“

Auf die Frage, ob die Hamas den Palästinensern harte islamische Gesetze auferlegen wolle, entgegnete A-Sahar: „Die Palästinenser sind moslemische Leute, und wir brauchen unseren Leuten nichts aufzuzwingen, weil sie bereits ihrem Glauben und ihrer Religion verpflichtet sind. Die Leute sind frei, ihre Lebensweise, ihre Art der Bekleidung und ihr Verhalten zu wählen.“

Seine Organisation respektiere die Rechte von Frauen. „Es ist falsch, zu sagen, dass in unserer islamischen Gesellschaft ein Mangel an Frauenrechten besteht“, fügte der frühere palästinensische Außenminister hinzu. „Frauen genießen ihre Rechte. Vom Westen unterscheidet uns, dass junge Frauen nicht außerhalb der Ehe mit Männern zusammen sein und Beziehungen haben dürfen. Im Westen haben sie das manchmal mit Dutzenden Männern. Das führt zur Zerstörung der Institution Familie und dazu, dass viele Kinder auf die Welt kommen, ohne zu wissen, wer ihre Väter oder ihre Mütter sind. Das ist keine moderne und fortschrittliche Gesellschaft.“

Der Westen könne von den islamischen Werten lernen, fuhr A-Sahar fort. „Hier beziehe ich mich auf das, was der britische Prinz Charles in den frühen 90er Jahren an der Universität Oxford gesagt hat. Er sagte, der Westen müsse vom Islam lernen, wie man Kinder richtig erzieht und ihnen die richtigen Werte beibringt.“

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