Ein Bus mit 52 Palästinensern war vom Bürogebäude des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (ICRC) in Gaza zum Eres-Grenzübergang gestartet. Von dort aus durften 33 der Palästinenser ihre Reise nach Israel fortsetzen. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“.
Juan Pedro Schaerer, Leiter der ICRC-Gesandschaft in Israel und den palästinensischen Gebieten, sagte nach dem Besuch: „Wir haben wiederholt die Wiederaufnahme der Familienbesuche gefordert, die eine Rettungslinie für die Gefangenen und ihre Familien sind. Laut internationalem Menschenrecht haben die israelischen Behörden die Pflicht, den Angehörigen Besuche bei den Häftlingen zu erlauben.“
Erst in der vergangenen Woche hatte Israel 48 Palästinensern aus dem Gazastreifen erlaubt, in Israel inhaftierte Angehörige zu besuchen. Es war der erste Empfang dieser Art seit dem Jahr 2007. Israel hatte damals die Rechte von palästinensischen Gefangenen aus dem Gazastreifen eingeschränkt, um Druck auf die Hamas auszüben, die zu der Zeit noch den israelischen Soldaten Gilad Schalit als Geisel gefangenhielt.
Schalit war im Oktober 2011 freigekommen. Im Gegenzug hatte Israel 1.027 Palästinenser aus der Haft entlassen. Familienbesuche bei den Häftlingen aus dem Gazastreifen hatte Israel jedoch noch nicht wieder erlaubt. Dies war eine der Hauptforderungen Hunderter palästinensischer Häftlinge, die im April in den Hungerstreik getreten waren. Um den Streik zu beenden, hatte Israel angekündigt, begrenzte persönliche Besuche zu genehmigen.