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Amtszeit von Generalstabschef Ja´alon wird nicht verlängert

JERUSALEM (inn) – Israels Verteidigungsminister Schaul Mofas hat angekündigt, die Amtszeit von Generalstabschef General Mosche Ja´alon nicht weiter zu verlängern. Damit endet der Dienst Ja´alons als Armeechef im Juli, nur wenige Tage vor der geplanten Durchführung des Rückzugsplanes.

Ja´alon, der seit drei Jahren Generalstabschef war, wäre von sich aus noch ein weiteres Jahr im Amt geblieben, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Doch Mofas teilte ihm bei einem Treffen am Dienstagabend mit, dass seine Amtszeit nicht um ein weiteres Jahr verlängert werde.

Es ist erst das dritte Mal in der Geschichte der israelischen Armee, dass die Regierung eine derartige Entscheidung trifft. Mofas erklärte, dass die Drei-Jahres-Frist eine prinzipielle Frage sei: auch Ja´alons Nachfolger werde nur drei Jahre im Amt bleiben, dies stehe auch in Übereinstimmung mit dem Gesetz.

Als mögliche Nachfolger werden der stellvertretende Generalstabschef, Dan Halutz, und sein Vorgänger Gabi Aschkenasi, gesehen.

Zahlreiche Politiker der Knesset und aus dem Sicherheitsrat zeigten sich empört über die Entscheidung, Ja´alon zu entlassen. Der Jahad-Abgeordnete Avschalom Vilan bezeichnete den Vorfall als „Skandal“. Juval Steinitz (Likud), Vorsitzender des Knesset-Ausschusses für Außenpolitik und Verteidigung, kritisierte, dass er nicht informiert worden sei. „Trotz unterschiedlicher Ansichten, besonders im Bereich des Geheimdienstes, war er ein guter Generalstabschef, sehr talentiert und hoch intelligent“, so Steinitz.

Als „unverantwortlich und unerklärlich“ bezeichnete der ehemalige Chef des Geheimdienstes Mossad, Danny Jatom, die Entscheidung. Dass der Armeechef seinen Posten so wenige Tage vor der Umsetzung des Rückzugsplanes verlasse, „gefährdet die Erfolgsaussichten des Planes“, meinte Efraim Sneh von der Arbeitspartei.

„Alles an dieser Entscheidung hat einen persönlichen Hintergrund“, sagte Me´ir Ramon, ein enger Freund Ja´alons, gegenüber dem Armee-Rundfunk. „Vor dem Rückzug braucht die Regierung ‚Ja-Sager‘, und das war Mosche nicht.“

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