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„Amnesty International“ wirft Israel Kriegsverbrechen vor

LONDON / JERUSALEM (inn) – Die Menschenrechtsorganisation „Amnesty International“ (ai) hat Israel vorgeworfen, im Libanon absichtlich Zivilisten getötet und Kriegsverbrechen begangen zu haben. Israel hingegen weist darauf hin, dass sich die Hisbollah oft in Wohngebieten verschanzt.

Israel habe internationales Gesetz gebrochen, heißt es in dem Bericht, den „ai“ am Dienstagabend veröffentlichte. „Es gibt solide Beweise dafür, dass die Armee absichtlich Häuser und Kraftwerke zerstört hat.“ Die Art der israelischen Angriffe, die hohe Zahl der getöteten Zivilisten und Äußerungen von israelischen Vertretern zeigten, „dass diese Zerstörung gewollt und Teil einer Militärstrategie war und nicht nur ‚Kollateralschäden‘.“

Die Mitarbeiter von „ai“ hatten den Krieg auf beiden Seiten beobachtet. Ihr Bericht erwähnt jedoch keine Aktionen der Hisbollah gegen israelische Zivilisten. „ai“ erklärte, sie wollten die Hisbollah in einem separaten Dokument ansprechen.

„Israel hat sich an jedes internationale Gesetz gehalten“, verteidigte ein israelischer Vertreter die Aktionen der Armee gegenüber der Tageszeitung „Ha´aretz“. Weil er nicht von offizieller Seite zu einer Stellungnahme autorisiert war, wollte er anonym bleiben. „Es waren bei jedem Treffen Rechtsanwälte dabei, alles, was wir getan haben, taten wir vollständig im Rahmen der internationalen Gesetze.“

Auch die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ (HRW) veröffentlichte am 3. August ein 50 Seiten umfassendes Papier. Darin klagt sie Israel an, Kriegsverbrechen zu begehen. Israel unterscheide nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern der Hisbollah, hieß es darin.

Videos: Raketen aus Wohngebieten

Die israelischen Nachrichtendienste hatten stets betont, dass sich die Hisbollah oft mitten in Wohngegenden verschanze, so etwa in südlichen Stadtteilen der libanesischen Hauptstadt Beirut. Videos der Armee zeigen, dass die Hisbollah Raketen aus Wohngebieten abgefeuert hat. Zudem hatte die Armee Zivilisten im Libanon vor bevorstehenden Angriffen gewarnt.

„Amnesty International“ wurde 1961 von einem römisch-katholischen Anwalt aus Großbritannien und einem britischen Quäker gegründet. „Human Rights Watch“ ist eine amerikanische Nicht-Regierungsorganisation, die öfters in die Kritik geraten war, antisemitisch oder einseitig anti-israelisch zu sein.

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