„Die Hamas-Kräfte im Gazastreifen haben eine tödliche Kampagne von Entführungen, Tötungen, Folter und Todesdrohungen eingeleitet – gegen solche, die der Kollaboration mit Israel beschuldigt werden, aber auch gegen Kritiker und Gegner“, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht von „Amnesty International“. Mindestens zwölf Palästinenser seien seit Ende Dezember 2008 erschossen worden. Dutzenden Männern sei in die Knie geschossen worden, um diese laufunfähig zu machen. Andere seien geschlagen und gefoltert worden, teilt die Menschenrechtsgruppe weiter mit.
Die meisten Opfer seien aus ihren Häusern entführt und später verletzt oder tot in einsamen Gegenden oder Leichenhäusern ausgesetzt worden. Einige seien in Krankenhäusern erschossen worden, wo sie aufgrund von Verletzungen während der israelischen Offensive im Gazastreifen behandelt wurden. Teilweise habe die Ermordung vor den Augen der Angehörigen stattgefunden.
Dem Bericht zufolge habe die Menschenrechtsgruppe zahlreiche Zeugnisse von Betroffenen sammeln können. Allerdings weigerten sich viele Opfer, aus Angst vor Vergeltung gegen die Hamas auszusagen. Die Beweise für die Vorwürfe seien jedoch „unwiderlegbar“.
„Amnesty International“ forderte die Hamas-Führung auf, die Kampagne sofort zu stoppen, eine unabhängige Untersuchung zu akzeptieren und zu garantieren, dass Opfer und Zeugen nicht angegriffen werden.