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Amirs Sohn im Gefängnis beschnitten

NETANJA (inn) - Der Sohn von Jigal Amir ist am Sonntag in einem Gefängnis in der Scharon-Ebene beschnitten worden. Genau zwölf Jahre zuvor hatte sein Vater den damaligen israelischen Premier Jitzhak Rabin ermordet.

Die Zeremonie fand in einem Zelt auf dem Gelände des Rimonim-Gefängnisses statt, das sich in der Nähe der Küstenstadt Netanja befindet. Damit wollte die Verwaltung verhindern, dass der Ort zu einer Pilgerstätte für Amirs Anhänger werde. Nur 14 Gäste und der Rabbi waren zugelassen, Medienvertreter hatten keinen Zutritt, Photographieren war nicht erlaubt. Außerdem hatte die Gefängnisleitung das Servieren von Essen verboten. Der Sohn, der am 28. Oktober geboren war, erhielt den Namen Inon Elja Schalom. Das berichtet die „Jerusalem Post“.

Vor dem Gefängnis sorgten Grenzpolizei und berittene Polizei dafür, dass sich die links- und die rechtsgerichteten Demonstranten nicht zu nahe kamen. Die Linken hatten damit gedroht, den Eingang zu blockieren, wenn Amirs Familie erscheine. Daran wurden sie jedoch von den Sicherheitskräften gehindert. Die Demonstranten riefen Beleidigungen und schwenkten Transparente. Ein linksgerichteter Vertreter wurde festgenommen, weil er Eier auf seine rechtsorientierten Gegner geworfen hatte.

An der Zeremonie nahmen unter anderen Amirs Ehefrau Larissa Trimbobler, seine Mutter und zwei seiner Brüder teil. Der Vater des Kindes trug seine Häftlingsuniform und Handschellen. Dennoch hielt er das Baby während der Beschneidung. Als Amirs Brüder den Sohn wieder aus dem Gefängnis trugen, machten sie mit den Fingern das Siegeszeichen.

Die Präsidentin des Obersten Gerichtshofes, Dorit Beinisch, hatte sich gegen Amirs Teilnahme an der Beschneidung ausgesprochen: „Die geplante Zeremonie verletzt die Gefühle der Öffentlichkeit. Vor allem, wenn sie am Tag der Trauer geschieht, an dem wir des Premierministers gedenken, dessen Leben durch die Hände eines schändlichen Mörders beendet wurde“, schrieb sie vorher. „Der Mörder feuerte eine Kugel ab, die nicht nur Jitzhak Rabin traf, sondern auch das Herz von Israels Demokratie.“ Allerdings gebe es keine rechtliche Grundlage, um die Zeremonie zu verhindern.

Gedenkfeiern für Rabin werden in Israel meist nach dem jüdischen Kalender abgehalten. In diesem Jahr wurde der Jahrestag des Mordes am 24. Oktober begangen.

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