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Amerikanischer Volontär für einen Tag von Palästinensern entführt

NABLUS (inn) – Ein 24-jähriger amerikanischer Volontär ist am Dienstag von einer palästinensischen Gruppe entführt worden. Am Mittwoch befreiten ihn Mitglieder der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden.

Michael Leighton Phillips aus Mandeville (Louisiana) war Volontär der Organisation „Project Hope“. Er unterrichtete im Westjordanland Englisch. Am Dienstag hatten ihn Palästinenser auf einer Straße in Nablus entführt. Sie verbanden dem Amerikaner die Augen und fesselten ihn an ein Bett. Dies berichtete der 24-Jährige nach seiner Befreiung seiner Mutter Sharon am Telefon. Er ist unverletzt.

Eine bislang unbekannte Gruppe bewaffneter Palästinenser mit dem Namen „Ansar Assuna“ gab nach der Entführung am Dienstag bekannt, sie wolle die USA provozieren und palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen freipressen. Ein maskierter Mann sagte im Gazastreifen: „Wir fordern die sofortige Freilassung aller inhaftierten Frauen und Minderjährigen.“ Die Gruppe faxte Kopien des Reisepasses und des Studentenausweises des Entführten an zwei Nachrichtenagenturen.

Etwa 20 bewaffnete Männer der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden brachten Philips zum Haus des ehemaligen Bürgermeisters von Nablus, Ghassan Schaka. Die Anhänger der militanten Gruppe, die zur Fatah von Mahmud Abbas gehört, sagten, sie hätten den Volontär befreit. Sie hätten ein verdächtiges Auto angehalten; darin saßen Phillips und vier seiner Entführer. Die Brigaden konnten Phillips befreien, die unbekannten Entführer entkamen jedoch.

Das „Projekt Hoffnung“ mit Sitz im Westjordanland wird aus Kanada und Großbritannien unterstützt. Es bringt Freiwillige ins Westjordanland, die Schüler mit traumatischen Erinnerungen Englisch oder Französisch beibringen oder bei Ausbildung und medizinischer Versorgung helfen. Philips sagte am Mittwoch, er wolle in Nablus bleiben und nicht nach Hause zurückkehren.

In der Vergangenheit wurden in Nablus mehrmals Ausländer kurzzeitig entführt und wieder freigelassen. Das letzte Mal war es im Februar, als ein deutscher Volontär für einige Stunden gefangen genommen wurde.

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