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Am Schabbat: Es werde Licht!

NEW YORK (inn) – Diese Erfindung könnte das uralte Problem orthodoxer Juden lösen: Am Schabbat entweder das Licht den ganzen Tag brennen zu lassen oder aber im Dunkeln zu sitzen, weil keine Schalter betätigt werden dürfen. Seit Montag ist der „KosherSwitch“ auf dem Markt.
Revolutionär und ein Paradigmen-Wechsel sei der „koschere Lichtschalter“ einer amerikanischen Firma.

Die Technologie des „koscheren Schalters“ sei revolutionär und ein Paradigmen-Wechsel, heißt es auf der Webseite der amerikanischen Entwickler-Firma „KosherSwitch Technologies, Inc.“ (KSTI). Die Erfindung erlaube den gezielten Gebrauch der Elektrizität am Schabbat im Einklang mit der „Halacha“, der jüdischen Gesetzesnorm. Wie das israelische Nachrichtenportal „Arutz Scheva“ berichtet, hießen das Projekt überraschend viele führende orthodoxe Rabbiner gut.
Gemäß der „Halacha“ darf keine Handlung zu einer direkten Reaktion führen. Das An- und Ausschalten elektrischer Geräte ist strenggläubigen Juden somit verboten. Der Schalter eines „KosherSwitch“ ist ein isoliertes Stück Plastik, das nicht mit dem elektrischen Stromkreis verbunden ist.

Orthodoxe Gelehrte begleiten die Entwicklung

Im Inneren des Gehäuses werden per Zufallsgenerator elektrische Lichtbögen wenige Sekunden lang zwischen einem Sender und einem Empfänger übertragen. Eine Lippe an der Unterseite des Schalters verhindert in der Stellung „Aus“ lediglich, dass der Funke überspringt. Steht der Schalter auf „An“, werden durch einen Algorithmus gesteuert die elektrischen Impulse gesendet. Die Intervalle zwischen den einzelnen Zyklen sind jedoch unterschiedlich lang. Auch wird nicht bei jedem Lichtblitz der Stromkreis geschlossen.
„Im Schabbat-Modus ist nichts unmittelbar oder garantiert“, heißt es auf der Firmen-Webseite. Im Normal-Modus funktioniere der Schalter aber wie jeder herkömmliche Wandschalter auch. Laut KSTI-Angaben hätten mehrere orthodoxe Gelehrte die Entwicklung des „koscheren Schalters“ beratend begleitet.

Stromkosten-Ersparnis deckt die Anschaffungskosten

KSTI-Gründer Menashe Kalati erklärt in einem Werbevideo, dass er inspiriert worden sei, eine neue Lösung zu erfinden, als seine Schabbat-Uhr während des Essens an einem Freitagabend ausfiel. Die Erfindung durchlief seit 2009 eine intensive Beta-Testphase. Am Montag startete das Unternehmen eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform „Indiegogo“, die in den ersten drei Tagen über 41.000 der veranschlagten 50.000 Dollar einbrachte.
KSTI argumentiert, der „koschere Schalter“ erlaube nicht nur die komfortable Einhaltung des Schabbats, sondern spare dazu noch Strom. Das schone nicht nur die Umwelt, sondern senke auch die Stromkosten der Nutzer. Durch die zu erwartende Ersparnis amortisiere sich der Anschaffungspreis. Bislang ist der „koschere Schalter“ jedoch nur auf dem nordamerikanischen Markt erhältlich. (ses)

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