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Alles in Berlin: Kundgebung für Israel, Überfall auf zwei jüdische Frauen

BERLIN (inn) – Solidarität für Israel und Haß auf Juden: Während in Berlin-Mitte am Sonntagnachmittag rund 3000 Menschen friedlich für Israel demonstriert haben, wurden zur gleichen Zeit in Berlin-Neukölln zwei jüdische Frauen von bislang unbekannten Tätern angegriffen und verletzt.

Wie die Polizei in Berlin mitteilte, hatten zwei junge Männer in einem U-Bahnzug in Neukölln eine 58jährige Jüdin und deren 21jährige Tochter angegriffen und geschlagen. Die Täter waren in dem Zug auf die junge Frauen zugetreten und fragten sie – offensichtlich wegen ihrer sichtbar um den Hals getragenen Kette mit einem Davidstern-Anhänger – ob sie Jüdin sei. Als die Frau die Frage bejahte, riß einer der Täter ihr die Kette vom Hals und schlug ihr anschließend mit der Faust ins Gesicht.

Die Mutter der jungen Frau wollte daraufhin ihrer Tochter helfen, wurde jedoch ebenfalls von den Tätern ins Gesicht geschlagen. Die Frauen erlitten Prellungen im Gesicht und wurden im Krankenhaus behandelt. Die Polizei geht von einem offenbar politisch motivierten Angriff aus.

Ebenfalls am Sonntagnachmittag versammelten sich rund 3.000 Menschen am Hackeschen Markt in Berlin, um ihrer Solidarität mit Israel zu bekunden. Zu der Kundgebung hatte der Bundesverband Jüdischer Studenten, das American Jewish Commitee (AJC) sowie andere Organisationen aufgerufen.

Auf Plakaten und Spruchbändern waren Sätze wie „Hamas sprengt den Frieden“, „Frieden heißt, auf Terror verzichten“ oder auch „Freundschaft mit Israel“ zu lesen. In zahlreichen Wortbeiträgen forderten Teilnehmer, das „Existenzrecht Israels nicht in Frage zu stellen“. Seit dem Beginn der israelischen Militäraktionen in den Autonomiegebieten erlebe Deutschland „die größte Welle von Antisemitismus seit Ende des zweiten Weltkrieges“.

Das Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde in Berlin, Moshe Waks, richtete scharfe Kritik an den FDP-Politiker Jürgen Möllemann, der Israels Militäraktionen als „Vernichtungskrieg“ bezeichnet hatte. Möllemann scheine „auf seine alten Tage ein Sympathisant der RAF zu werden“, sagte Waks.

Nach der Auftaktkundgebung am Hackeschen Markt zogen die Demonstranten durch die Oranienburger Straße, vorbei an der Jüdischen Synagoge, durch die Friedrichstraße zum Deutschen Theater, wo die Veranstaltung endete.

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