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Aliza Olmert in „Welt online“ über ihr Israel

BERLIN / JERUSALEM (inn) - Aliza Olmert, die Ehefrau des israelischen Premierministers Ehud Olmert, schreibt für den Internetauftritt der Tageszeitung "Die Welt" über ihre Erlebnisse im jungen Israel und den schweren Stand, den der Staat heutzutage in den Medien hat. Eine "Liebeserklärung an ihr Israel".

Als kleines Kind kam Aliza Olmert nach Israel. Für ihre Eltern schien es nach dem Holocaust wie ein Wunder, in einem eigenen, souveränen Staat zu leben. Auf „Welt Online“ erzählt Aliza Olmert von der Euphorie der frühen Jahre und von der Zerissenheit des Landes heute.

Sie berichtet davon, wie ihre Eltern vor ungefähr sechzig Jahren dahin zurückkehrten, wo einmal das Zuhause ihrer Eltern gewesen war. „Dort und damals reifte im Herzen meines Vaters der Entschluss, nie mehr abhängig von der Gnade eines anderen Volkes sein zu wollen. Das bedeutete, sich einen eigenen Staat aufzubauen.“

Die „Hintergrundmusik“, von der Kinder meiner Generation in dem im Aufbau befindlichen Staat empfangen wurden, sei „wunderbar optimistisch“ gewesen, schreibt Aliza Olmert. „Wir entwickelten eine Identität, die ‚wir‘ dachte statt ‚ich‘. (…) Mein Vater kaufte einen deutschen Volkswagen, obwohl er sich weigerte, Wiedergutmachung anzunehmen, und begründete den Kauf damit, dass es ein sparsames und sicheres Auto sei.“

Über das Zusammenleben mit den Araber berichtet sie: „Unabhängig von Terroristen, die über die Grenze kamen, von militärischen Zwischenfällen und von Kriegen, die alle paar Jahre ausbrachen, war der Glaube an die Legitimität unseres Weges ebenso wenig zu erschüttern wie an unsere erwiesene militärische Überlegenheit im Nahen Osten. Die Araber jenseits der Grenzen galten als lächerliche Verlierer. Aber die Tage der Unschuld vergingen, die Grenzen der Welt veränderten sich, und die isolierte Gesellschaft, in der ich aufgewachsen war, befreite sich allmählich vom Joch der Einförmigkeit.“

„Medien ignorieren Ursache und Wirkung“

Heute lebe sie „trotz der blühenden Wüste und der fortschrittlichen Technik, trotz der großartigen Konzentration von Begabung und Können, trotz der demokratischen Regierung und des westlichen Lebensstils unter Menschen voller Zweifel, in einer Gesellschaft, der es schwerfällt, die Gegensätze zu vereinen, die sich in ihr angestaut haben“.

Olmert kritisiert die Wahrnehmung Israels in den heutigen Medien: „Die Tatsache, dass Israel, militärisch und technologisch gesehen, ein starker Staat ist, fördert in den Medien unser Bild als Aggressor. Dabei wird der Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung ignoriert. Nur wer den Mut zeigt, sich von den üblichen Floskeln zu befreien, nur wer bereit ist, die Antriebskräfte zu erkennen, von der die Akteure der nahöstlichen Arena bewegt werden, wird diesem verstörten Land der Überlebenden gerecht werden.“

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