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Alarmbereitschaft als Lehre aus dem Jom-Kippur-Krieg

JERUSALEM (inn) – Weil sich die Bedrohung gegen Israel verändert hat, muss das Militär in ständiger Bereitschaft sein. Diese Ansicht hat Premierminister Benjamin Netanjahu am Donnerstag in einer Rede geäußert. Anlass war das Gedenken an den Jom-Kippur-Krieg vor 40 Jahren.
Während des Jom-Kippur-Krieges drangen israelische Panzer in der Sinaiwüste weit vor.

„Israelische Soldaten waren ausschlaggebend im Jom-Kippur-Krieg“, sagte Netanjahu bei der Zeremonie in Jerusalem laut einer Mitteilung seines Büros. „Das Volk war ausschlaggebend, denn die Soldaten kamen aus dem Volk, die Wehrpflichtigen und die Reservisten, sie strömten an die Front, schlugen den Feind zurück, marschierten in sein Gebiet ein – und binnen kurzer Zeit waren wir vor den Toren von Damaskus und Kairo. Wir haben dafür einen furchtbaren Preis bezahlt, den furchtbarsten Preis in Israels Kriegen außer dem Unabhängigkeitskrieg. Tausende Tote, Tausende Verwundete. Ein Teil von ihnen trägt bis heute die körperlichen und seelischen Narben, wahrscheinlich bis ans Ende ihrer Tage.“
Der israelische Regierungschef fügte hinzu: „Nur weil sich die Bedrohungen verändert haben, sind sie nicht vorbei. Wir haben es geschafft, Frieden mit zweien unserer Nachbarn zu erlangen. Die Wahrung dieses Friedens und seine Ausweitung sind zentrale Ziele von uns. Wir wissen, dass der Friede durch das Verständnis unserer Nachbarn erlangt wird, dass sie uns weder vertilgen noch besiegen können, und der Friede wird auf Grundlage dieses Verständnisses ausgeweitet.“
Als größte Bedrohung des Staates Israel benannte Netanjahu das iranische Atomwaffenprogramm. „Ich höre nach jeder Gesprächsrunde mit den iranischen Vertretern, dass die Gespräche nützlich gewesen seien. Bestimmt waren sie nützlich für den Iran. Sie reichern weiter Uran an, schreiten weiter auf ihr Ziel zu. Aber damit die Gespräche nützlich für die Welt sind, müssen sie dazu führen, dass der Iran seine Fähigkeit völlig aufgibt, Atomwaffen zu entwickeln.“ In jedem Fall müsse die Armee bereit sein für jedes Ereignis zu jeder Zeit und an jedem Ort. Wenige Stunden vor der Gedenkzeremonie hatte das Sicherheitskabinett beschlossen, das Militärbudget um umgerechnet rund 560 Millionen Euro aufzustocken.

Ja‘alon: Aus offenem Krieg wurde Terror

Verteidigungsminister Mosche Ja‘alon sprach bei der Veranstaltung von der Veränderung in der Taktik von Israels Feinden. Diese seien vom offenen Krieg zu Terroranschlägen übergegangen. „Die Feinde haben festgestellt, dass sie nicht auf dem Schlachtfeld siegen können“, zitiert ihn die Onlinezeitung „Times of Israel“. „Deshalb haben sie sich stattdessen dem Feld der Raketen und des Terrors zugewandt.“
Der Iran finanziere den Terror gegen Israel, ergänzte Ja‘alon. Er verbreite Terror in der Region und in der Welt. Man man dürfe nicht in den wirtschaftlichen Sanktionen nachlassen, bis der Iran sein Atomwaffenprogramm aufgebe.
Auch Staatspräsident Schimon Peres und Generalstabschef Benny Gantz nahmen an der Zeremonie teil.
Der Jom-Kippur-Krieg begann mit einem Überraschungsangriff Ägyptens und Syriens am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur. Der Angriff erfolgte zeitgleich auf dem Sinai und den Golanhöhen, die sechs Jahre zuvor von Israel im Zuge des Sechstagekrieges erobert worden waren. Israel konnte die Syrer jedoch aus den Golanhöhen abdrängen. Auch gegen die ägyptische Armee konnten sie erfolgreich vorgehen, bevor der UN-Waffenstillstand am 24. Oktober 1973 in Kraft trat.

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