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„Al-Quds-Tag“: Hamas-Politiker fordert mehr Anschläge

GAZA / BEIRUT (inn) - Ein Hamas-Abgeordneter hat die Palästinenser am Freitag zu weiteren Selbstmordanschlägen gegen Israel aufgefordert. Anlass war der "Al-Quds-Tag" (Jerusalem-Tag), der auf Anregung des Iran am letzten Freitag des islamischen Fastenmonats Ramadan begangen wird.

„Wir rufen alle Gruppierungen auf, Anstrengungen zu unternehmen, um den Feind im Zaum zu halten und seine Aggression durch Märtyreraktionen zu stoppen“, sagte der Palästinenser Ahmed Abu Helbija bei einer Kundgebung in Gaza vor mehr als 2.000 Demonstranten. Diese waren zuvor durch die Straßen der Stadt gezogen, wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet.

Der Abgeordnete begrüßte Angriffe in Jerusalem wie das Attentat auf ein jüdisches Seminar im März, bei dem acht Studenten getötet worden waren. Auch lobte er den Anschlag mit 16 Verletzten, den ein Palästinenser einige Tage vor der Kundgebung mit einem Fahrzeug verübt hatte. Zu beiden Angriffen hatte sich keine militante Organisation bekannt.

Organisatoren der Demonstration waren die Hamas und der Islamische Dschihad. Jugendliche trugen dabei Schilder mit der Aufschrift: „Am Internationalen Al-Quds-Tag stehe ich Dir zu Diensten, Jerusalem“.

Nasrallah: „Palästina vom Meer bis zum Fluss“

In der libanesischen Hauptstadt Beirut plädierte unterdessen Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah für ein Palästina zwischen Mittelmeer und Jordan: „Jerusalem und Palästina, vom Meer bis zum Fluss, gehören dem palästinensischen Volk, den Arabern und den Muslimen. Keiner hat die Befugnis, ein Körnchen Erde, Mauer oder Stein vom Heiligen Land aufzugeben. Seine Steine, Oliven und Feigen sind heilig.“ Mit Allahs Hilfe würden die wahren Besitzer das Land zurückbekommen.

Der Tag solle die islamische Nation an die „Intensität der Erniedrigung der vergangenen Jahrzehnte“ erinnern, als „die heiligen Stätten durch rassistische zionistische Hände erobert wurden“. „Dies ist die größte Demütigung dieser Nation“, sagte Scheich Nasrallah. „Die zweite Botschaft ist: die historische, religiöse und legitime Verantwortung der islamischen Nation gegenüber Jerusalem, Palästina und dem palästinensischen Volk.“

„Israel wurde von Großbritannien erschaffen“

Zudem kritisierte der Terrorführer die USA und Großbritannien: „Wir leugnen nicht den Einfluss der zionistischen Lobby in der Welt, aber Israel kontrolliert nicht die USA. Es ist ein Gebilde, das von den Briten geschaffen wurde. Israel ist das Produkt der USA und Großbritanniens mit dem Ziel, die Region zu zerreißen. Es ist die Pfeilspitze dieser Inspiration.“

Nasrallah fügte hinzu: „Unser heiliges Land wird nicht durch Gespräche mit dem Westen befreit. Der Weg, das Land zurückzugeben und das palästinensische Volk zu befreien, ist durch Sehnsucht, Widerstand und Selbstaufopferung in der Region – denselben Widerstand, der es geschafft hat, sich diesem Gebilde aufzubürden.“ Überdies äußerte sich der Führer der Miliz kritisch über Araber, die nicht gegen Israel vorgehen. Israel sei der Feind aller islamischen Staaten, nicht nur der Palästinenser. Es sei ein „Krebsgeschwür“.

Der „Al-Quds-Tag“ wurde 1979 nach der islamischen Revolution im Iran durch den Ajatollah Ruhollah Chomeini eingeführt. Er soll zur „Befreiung Jerusalems“ aufrufen.

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