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Al-Qaida-TV: „Abbas ist Kollaborateur“

RAMALLAH (inn) – Der neue Internet-Fernsehsender der Terrorvereinigung „Al-Qaida“ hat Palästinenserführer Mahmud Abbas als „Kollaborateur mit den Juden“ gebrandmarkt. Er unterstütze Israel in seinem Krieg gegen die radikal-islamische Hamas, hieß es in einer Sendung vom Mittwoch.

Laut der „Jerusalem Post“ ist es der erste derartige Angriff auf Abbas vonseiten des internationalen Terrornetzwerks „Islamische Brigaden“, das im Volksmund „Al-Qaida“ (Das Fundament) genannt wird. Der neue Sender trägt den Namen „Sawt al-Chilafah“ (Stimme des Kalifats). Es ist eines der erklärten Ziele von Terrorführer Osama Bin Laden, das Kalifat wieder zu errichten, das sich einst von der Türkei bis Spanien erstreckte.

In der Sendung beschuldigte ein maskierter Moderator mit einem Koran unter dem Arm und einem Gewehr in Reichweite Abbas der geheimen Absprache mit Israel. Der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) führe sein Volk „von einem Misserfolg zum anderen“.

„Abbas und Israel an Explosion schuld“

Zudem machte der Sprecher Abbas und Israel für die Explosion verantwortlich, die während einer Hamas-Demonstration vor zwei Wochen etwa 20 Todesopfer gefordert hatte. Der palästinensische Innenminister Nasser Jussef hatte betont, dass Israel keine Schuld an dem Vorfall habe. Als Ursache für die Explosion nannte die PA den unachtsamen Umgang der Hamas mit Raketen.

Der Moderator kritisierte auch die jüngsten israelischen Militäraktionen im Gazastreifen – diese waren durch Dutzende Raketenangriffe auf Israel ausgelöst worden. „Was im Gazastreifen geschieht, wird mit Hilfe von Abbas und seinen Mitarbeitern getan“, sagte der Sprecher. „Sie alle sind Kollaborateure mit den Juden und haben das Ziel, den Dschihad zu unterminieren.“

Lob für Mord an Israeli

Zu Beginn der Sendung hatte „Sawt al-Chilafah“ über die Entführung und Ermordung des Israelis Sasson Nuriel vor zwei Wochen berichtet. Israelische Sicherheitskräfte hatten seine Leiche bei Ramallah entdeckt, nachdem er bereits mehrere Tage vermisst wurde. Die Verantwortung für den Mord übernahm die Hamas. Der Sender bezeichnete Nuriel, der in einer Süßwarenfabrik gearbeitet hatte, als israelischen „Sicherheitsbeamten“. Die Entführung und Ermordung seien eine Reaktion auf die israelischen „Verbrechen“ im Gazastreifen gewesen. Die Schlussfolgerung der Terroristen: „Dies ist nur ein kleiner Teil dessen, was die Juden verdienen.“

PA reagiert besorgt

Infolge der Kritik an Abbas äußerten PA-Vertreter in Ramallah die Befürchtung, die Terrorvereinigung wolle Abbas durch Hetze schwächen. „Dies ist eine sehr gefährliche Entwicklung“, sagte ein ranghoher Beamter. „Al-Qaida und andere islamische Terrorgruppen versuchen, die Palästinensische Autonomiebehörde durch ein radikales Regime zu ersetzen.“

Unterdessen berichteten palästinensische Sicherheitskreise von einer bisher unbekannten Gruppierung, die sich „der palästinensische Zweig von Al-Qaida“ nenne. Diese hatte vor kurzer Zeit im Gazastreifen Flugblätter verteilt. Darin habe die Gruppe gedroht, Abbas und weitere hochrangige PA-Vertreter zu ermorden.

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