RAMALLAH (inn) – Der Stellvertreter von Terrorführer Osama Bin Laden hat die radikal-islamische Hamas aufgefordert, ihren Kampf gegen Israel fortzusetzen. Eine Anerkennung des jüdischen Staates widerspreche den Grundlagen des Islam und sei ein Verbrechen, sagte Aiman a-Sawahiri in einer Videobotschaft.
„Es ist nicht das Ziel, an die Macht zu gelangen“, so der stellvertretende Führer der internationalen „Islamischen Brigaden“, im Volksmund „Al-Qaida“ („Das Fundament“) genannt. „Das Ziel ist die Umsetzung der Scharia. Kein Palästinenser hat das Recht, auch nur ein Körnchen Erde herzugeben. Die Ältesten der Palästinensischen Autonomiebehörde haben die Palästinenser für Krümel verkauft.“ Doch „Palästina ist nicht ihr privater Besitz, den sie weitergeben könnten“.
A-Sawahiri fügte hinzu: „Wir müssen uns des amerikanischen Spiels bewusst werden, das ‚politischer Prozess‘ genannt wird. Die Abkommen von Madrid, Oslo oder die Roadmap annehmen bedeutet nachgeben. Dies sind die gefährlichen Geschäfte, und man muss sie verhindern. Es ist die Aufgabe jedes Moslems, dafür zu sorgen, dass Gebiete, die den Moslems gehören, an sie zurückgegeben werden.“ Die Botschaft wurde auf einer islamischen Internetseite veröffentlicht und am Sonntag vom pan-arabischen Sender „Al-Dschasira“ ausgestrahlt.
Hamas distanziert sich
Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, wies die Hamas anschließend jegliche Verbindung zu dem internationalen Terrornetzwerk zurück. „Die Ideologie der Hamas ist anders als die von Al-Qaida“, heißt es in einer Mitteilung. „Wir haben dank der gemäßigten Nähe zum Islam bei den Wahlen in der Palästinensischen Autonomiebehörde gewonnen. Unser Kampf ist gegen die israelische Besatzung gerichtet. Unser einziges Ziel ist die Wahrung der Rechte des palästinensischen Volkes und die Rückkehr zu unserem Boden.“