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Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden erwägen Trennung von Fatah

RAMALLA (inn) – PLO-Chef Jasser Arafat hat die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden aufgefordert, sich den Sicherheitskräften der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) anzuschließen. Die Terrorgruppe lehnte jedoch ab – sie drohte damit, sich von Arafats Fatah-Partei zu trennen. Das meldete die Tageszeitung „Jerusalem Post“ am Sonntag.

Das „Blut der Märtyrer“ lasse es nicht zu, dass sich die Gruppe den Sicherheitsdiensten anschließe, wenn diese Maßnahme darauf abziele, die „palästinensische Stimme der Wahrheit und Ehre zum Schweigen zu bringen“, heißt es in einer Erklärung der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden.

Najef Abu Schark, einer der Führer der Organisation im Westjordanland, warf der Fatah vor, sie habe die Brigaden im Stich gelassen. Seine Gruppe habe mehrere Briefe an die Fatah und an Arafat gesandt, die nicht beantwortet wurden. Darin habe die Organisation die PA beschuldigt, ihre finanzielle Unterstützung eingestellt zu haben.

„Sie haben Angst um ihre Interessen. Sie fürchten, dass Israel sie bestraft, wenn sie uns weiter bezahlen“, so Abu Schark. „Wir haben einen Punkt erreicht, an dem wir ernsthaft darüber nachdenken, uns von der Fatah zu trennen.“

Laut dem Bericht der „Jerusalem Post“ hat ein nicht namentlich genanntes hochrangiges Fatah-Mitglied in Ramallah bestätigt, dass die PA den Mitgliedern der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden keine monatlichen Gehälter mehr zahle. „Wir haben nicht genug Geld, um sie zu bezahlen. Außerdem stehen wir unter starkem Druck der internationalen Staatengemeinschaft, die fordert, dass wir die Verbindungen zu der Gruppe abbrechen“, so das Fatah-Mitglied.

Die PA arbeite derzeit an einem Plan, um die Mitglieder der verschiedenen Palästinensergruppen in die palästinensischen Sicherheitsdienste zu integrieren. Sie brauche jedoch die Garantie, dass Israel gesuchte Palästinenser nicht mehr verfolgt, wenn sie sich den Organen der PA anschließen. „Wir haben eine moralische Verantwortung gegenüber diesen Männern. Sie haben alles der palästinensischen Sache geopfert. Wir können sie nicht im Stich lassen“, zitiert die „Jerusalem Post“ den Palästinenser weiter.

Unterdessen habe Arafat den früheren Minister für Innere Sicherheit, Mohammed Dahlan, darum gebeten, die PA bei der Übernahme des Gazastreifens nach einem israelischen Rückzug zu unterstützen. Im Zuge dessen habe Dahlan die Mitglieder der Terrorgruppen Dschihad al-Islami und Hamas aufgerufen, ihre Organisationen zu verlassen und sich statt dessen den Sicherheitskräften anzuschließen.

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