NÜRNBERG (inn) – Seit dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem folgenden Krieg Israel gegen die Terror-Organisation sind der Antisemitismus und die Kritik an Israel extrem angestiegen. Dies zeigt sich im öffentlichen Raum, den Medien wie auch im Internet. Der Nürnberger „Nordkurve Kulturförderverein e.V.“ stellt auf seiner Website fest, dass eine „neue Rhetorik des Antisemitismus in den sozialen Medien massiv zugenommen habe“. Dies sei auch in der eigenen Region der Fall: „Auf zahlreichen Kundgebungen in der Metropolregion Nürnberg werden antisemitische Erzählungen weitergetragen.“ Die Nordkurve e.V. will sich damit jedoch nicht abfinden.
Dazu hat der Kulturverein als Reaktion ein niederschwelliges Bildungsprojekt entwickelt. Auf neun unterschiedlichen Handkarten in einem größeren Postkartenformat werden insgesamt neun verbreitete stereotypische Vorwürfe gegen Israel angesprochen und mit jeweils drei bis vier Argumenten und Tatsachen widerlegt.
Die Autoren der Taschenkarten erklären den potentiellen Nutzern: „Sie können Dir dabei helfen, die Debatte besser einzuordnen. Auch helfen sie Dir dabei, Dich und Deine Freunde von verkürzten, populistischen, diskriminierenden und antisemitischen Positionen argumentativ abzugrenzen.“
Die Karten beinhalten vorderseits die Fragen: „Apartheid?“, „Kolonialstaat?“, „‚Ja, aber‘?“, „Illegale Siedlungen?“, „Freiluftgefängnis?“, „Kein Existenzrecht?“, „Genozid?“ Rückseitig wird auf die Vorwürfe eingegangen und auf die politische, historische und völkerrechtliche Lage eingegangen.
Aus den ursprünglich sieben Fragestellungen und Karten sind inzwischen neun geworden. Zwei zusätzliche Fragen befassen sich mit der heutigen Situation der Juden und Israels seit dem 7. Oktober 2023 sowie mit aktuellem Antisemitismus seitdem. Dazu kamen die Fragen: „Jude ?“ sowie „Ich bin kein Antisemit, aber …“ Somit werden Entgegnungen und Argumentationshilfen auf den Vorwurf der Apartheid Israel gegenüber Arabern in Israel und Palästinensern angeboten. Das gilt aber auch für die Debatte über illegale Siedlungen bis hin zum Existenzrecht Israels, das von Gegnern Israels gerne infrage gestellt wird.

Die Kartensets können vom Verein im Postkartenformat bezogen werden, sind aber auch im Internet abrufbar. Dort sind die Fragen über einen virtuellen Ausstellungsraum (Showroom genannt) erreichbar.
Doch nicht nur auf Deutsch sind die sieben beziehungsweise neun Fragen mit ihren entsprechenden Antworten einsehbar. Zusätzlich steht das Angebot in englischer, spanischer, russischer und türkischer Sprache zur Verfügung. Auch ein vom Verein Nordkurve verfasster Report ist über den Reiter Antisemitismus einsehbar. Dieser Report von Mai 2025 umfasst Recherchen zum gestiegenen Antisemitismus im Großraum Nürnberg zwischen Mai 2024 und Mai 2025.
Initiiert wurde die Aktion vom Verein Nordkurve e.V. in Nürnberg, in Zusammenarbeit mit überwiegend jungen Erwachsenen, die die zentralen Aspekte des Nahostkonfliktes und des Gazakrieges recherchiert und diskutiert haben. Auch die jüdischen Gemeinden in Nürnberg und Fürth waren beteiligt.
Der Verein verweist darauf, dass die Beteiligten keine Nahost-Experten seien. Doch man wolle sachlich fair über das Thema berichten. Mit Beiträgen sollen Desinformationen eingedämmt sowie Hilfsmittel zu einer Argumentation in Debatten geboten werden. Der Verein setzt darauf, dass Leser die Informationen an andere Personen weitergeben. (ewe)
14 Antworten
Ja, das ist auch eine gute Aktion, von Menschen, von denen man es nicht erwartet hätte.
Was der Nürnberger Kulturverein jedoch wahrscheinlich auch nicht sicher weiß, dass Israel Gottes geliebtes Eigentumsvolk ist.
Keine Nahost-Experten? Schade… Wir kennen nur Nahost-Experten.
Hervorragende Initiative ! Ob es gelingt, eingefleischte Antisemiten/Antizionisten mit Logik und Argumenten zu überzeugen, steht auf einem anderen Blatt. Aber versuchen sollte man. Bisweilen geschehen Wunder…
Gegen verbale Angriffe bin ich inzwischen weitestgehend immun.
Gegen Beschimpfungen, Beleidigungen und Versuche, mich zu konvertieren ebenfalls.
Gewalttätigkeit gegen meine Person oder solche die mir nahestehen pariere ich allerdings mit gleicher Münze (ist schon einige wenige Male vorgekommen)
SHALOM
Jesus ist der Weg die Wahrheit und das Leben.
Man kann auch Jüdisch sein und an Jesus als Gott glauben.
Das Judentum ist eine schöne Religion.
Darf ich fragen ob sie von einem Christen Gewaltsam zur Konversion gezwungen wurden?
Die Frage kann nur Klaus beantworten. Aber leider gibt es Christen – ein Mitstreiter hier nannte sie immer Taliban-Christen, die nicht davor zurückschrecken, Juden als Abschaum zu behandeln. Und dazu gehört auch z.B. in Foren Aussagen wie: wenn du Jude nicht bereit bist, Christ zu werden, dann braucht es halt Gewalt dazu.
Und dann haben wir noch Christen, die Juden die Erwählung absprechen, weil sie angeblich Jesus gekreuzigt haben. Die, die die Ersatztheologie vertreten. Man braucht Juden nicht gewaltsam zwingen – was in unserer Zeit glücklicherweise NOCH nicht möglich ist. Es ist genauso ein Verbrechen an Juden ihren Glauben abspricht. Mit welchem Recht spielt man sich als Richter über das jüd. Volk auf?
Die Juden sind das auserwählte Volk Gottes, sein Eigentumsvolk für immer und ewig. Was die Kreuzigung Jesu betrifft, verlasse ich mich auf Gottes Wort, auf Petrus, Paulus, Stephanus und Jesus Christus selbst.
Wenn Sie das nur täten, Martin.
Was begreifen Sie nicht daran, dass das Recht auf Kreuzigung bei den Römern lag.
Und nochmals die Frage: war das gesamte jüdische Volk vor Ort und rief: kreuzige ihn? Also jeder Mann, jede Frau, jedes Kind und dies aus dem entlegensten Dorf und wie passten Sie alle in den Hof, wo dies gesagt wurde?
Und kommen Sie nicht damit, dass bei Johannes steht „alle Juden“. In jüd. Übersetzungen steht da nämlich „die Haupt-Kohanim und die Tempelpriester“. Und alles weitere bezieht sich auf genau diese Gruppe. Luther hat hier schlampig übersetzt. Zur Freude seiner antisemitischen Freunden.
Christin Israel ist ein Bündnisvolk, es waren die Hohepriester, sie können es nicht so sehen. Jesus selber äußert sich mehrfach ganz klar dazu, und dabei werde ich es belassen. Es wird der Tag kommen, wo die Juden unter Tränen bestätigen werden, dass sie Jesus durchbohrt haben. Lieber Gruß zu Ihnen Martin
Ella,
herzlichen Dank – habe mich völlig vertan!!
Geniale Initiative! Hauptsache es erreicht auch die richtigen und sie denken drüber nach. Was ich fast nicht glauben kann. Aber man sollte nichts unversucht lassen.
Ich schließe mich Antonias Kommentar an. Es ist eine sehr sinnvolle Aktion von einem Verein von Leuten mit gesundem Menschenverstand. Man muss kein Nahost-Experte sein, um sachlich Fragen über Israel beantworten zu können. Ich versuche das tagtäglich in meinem Umfeld. Man muss einem Wunder eine Chance geben, damit es geschehen kann. Ich wünsche dem Projekt Erfolg!
Am besten ,man besorgt sich die Karten und verteilt sie.