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Ajalon in London: „Nahostkonflikt nur ein Teil des Puzzles“

LONDON (inn) - "Der israelisch-palästinensische Konflikt ist nur ein Teil eines ungelösten Puzzles im Nahen Osten." Das sagte Israels stellvertretender Außenminister Danny Ajalon am Montag in einer Rede am "Internationalen Institut für Strategische Studien" in London. Bei einer anschließenden Ansprache Ajalons an der Universität in Oxford sorgten pro-palästinensische Demonstranten immer wieder für Unterbrechungen.

Am „Internationalen Institut für Strategische Studien“ sprach Ajalon über die Herausforderungen und Möglichkeiten im Nahen Osten. Er betonte, dass in dieser Region viele Konflikte gelöst werden müssten. So müssten Lösungen für die Bedrohung durch den Iran, die Situationen im Irak, im Jemen, in Afghanistan, Pakistan und dem Sudan gefunden werden. Außerdem gebe es grundsätzliche Probleme wie die Wasserknappheit. Der israelisch-palästinensische Konflikt sei nicht das zentrale Thema, sondern nur Teil eines Puzzles.

„Großteil der Muslime durch Muslime getötet“

„Seit 1948 kamen elf Millionen Muslime in Konflikten ums Leben und nur weniger als ein halbes Prozent wurde im Zusammenhang mit dem arabisch-israelischen Konflikt getötet, wohingegen über 90 Prozent durch Muslime getötet wurden“, erklärte Ajalon.

Israel tue jedoch, was es könne, um den Nahostkonflikt zu beenden. Seine Regierung sei zuversichtlich, dass die Palästinenserführung dem Vorschlag des US-Gesandten George Mitchell zustimmen werde, sogenannte Annäherungsgespräche unter Vermittlung zu führen. Diese Art der Gespräche sei zwar nicht Israels erste Wahl, aber sie seien besser, als keine Gespräche, so Ajalon.

Ein weiteres Problem sei zudem die nur langsam voranschreitende Entwicklung in den arabischen Staaten, sagte Ajalon weiter. Er wies auf einen UN-Bericht hin, der mit Hilfe arabischer Experten erstellt wurde. Demnach leben 40 Prozent der Araber unter der Armutsgrenze.

Anti-israelische Stimmung in Oxford

Während Ajalons Rede in Oxford kam es zu mehreren Störungen durch pro-palästinensische Anhänger. Sie warfen Israel Kriegsverbrechen und Rassismus vor. Einer von ihnen rief auf Arabisch, während er die Halle verließ, „tötet die Juden“. Gegen diesen Studenten laufen nun polizeiliche Ermittlungen.

Auch außerhalb des Gebäudes demonstrierte eine kleine Gruppe gegen den Besuch Ajalons. Unter anderem riefen sie, „vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei sei“. Ein kurzes Video mit Auszügen von der Veranstaltung in Oxford finden Sie hier.

Studenten dankbar für Erklärungen

Das Publikum war Israel gegenüber eher feindlich eingestellt und habe zahlreiche angreifende Fragen gestellt. Am Ende habe Ajalon jedoch Applaus erhalten, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Ajalon sagte nach der Veranstaltung, zahlreiche Studenten seien auf ihn zugekommen und hätten sich dafür bedankt, dass er eine Sichtweise dargelegt habe, die sie zuvor so noch nicht gehört hätten.

Laut Ajalons Medienberater Ashley Perry zeigten solche Kommentare, dass es mehr Verständnis für Israel geben kann, wenn Israels Sichtweise in ruhiger Art und Weise erklärt werde, so wie Ajalon es getan habe.

Vor dem Besuch hatte die britische Regierung versichert, Ajalon werde in Großbritannien nicht festgenommen, da er als Mitglied der israelischen Regierung Immunität genieße. Die Regierung sucht derzeit noch nach einer Lösung, die von pro-palästinensischen Aktivisten angestrebten Haftbefehle gegen israelische Politiker zu unterbinden. Im vergangenen Jahr hatten die Israel-Gegner einen Haftbefehl gegen Oppositionsführerin Zippi Livni erlangt.

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