KABUL (inn) – Die Frauen-Ministerin Afghanistans, Massuda Dschalal, hat sich für engere Beziehungen mit Israel ausgesprochen. Sie dankte ausdrücklich den Juden in Amerika für ihre finanzielle Unterstützung in ihrem Land.
„Es gibt viele Juden in den USA, und die USA sind unser größter Helfer“, sagte Dschalal gegenüber der „Jerusalem Post“. „Ich habe gehört, dass Juden in den USA einen großen wirtschaftlichen Einfluss haben. Und die USA helfen Afghanistan wie ihrem eigenen Kind. Wahrscheinlich kommt ein großer Teil der Hilfe von den Juden. Das Volk von Afghanistan sieht dies. Wir sehen, dass sie hart für ihr Geld arbeiten und dieses dann mit uns teilen. Das werden wir ihnen nie vergessen!“
Dschalal war nach der Invasion der US-Truppen und dem Niedergang der Taliban bei den Präsidentschaftswahlen gegen Hamid Karsai angetreten. Die 42 Jahre alte Kinderärztin half während des Taliban-Regimes Frauen und ist nun Frauen-Ministerin.
„Jetzt ist die Macht in den Händen der gut Erzogenen“, sagt sie. Afghanistan könne nun wieder Respekt in der internationalen Gemeinschaft erlangen. Dazu könnten auch zukünftige Beziehungen zu Israel gehören. Afghanistan begrüße Beziehungen „zu den Ländern, die in Freundschaft mit den USA stehen, und dazu gehört auch Israel“, so die Ministerin.
Sie lud die in Afghanistan geborenen Juden dazu ein, in ihr Land zurückzukehren, um beim Wiederaufbau zu helfen: „Es ist ihre Pflicht, denn es ist ihr Land“. Sie hege großes Interesse gegenüber der jüdischen Gemeinschaft in Afghanistan und habe viel über sie gelesen. Dabei erfuhr sie auch, dass ein jüdischer Friedhof in Kabul existierte. Als sie hörte, dass noch ein Jude in Afghanistan lebt, sagte sie: „Wenn Sie ihn finden, bitte bringen Sie ihn in mein Büro. Ich möchte ihn treffen.“
Außenminister Abdullah Abdullah hält Beziehungen mit Israel für nicht ausgeschlossen. „Frieden mit Israel? Warum nicht?“, so der Minister gegenüber der „Jerusalem Post“. Er knüpfte dies jedoch an Bedingungen: „Wenn es Frieden im Nahen Osten und eine Zwei-Staaten-Lösung gibt, dann könnte sich die Beziehung normalisieren.“