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Äthiopische Juden bis 2007 in Israel

JERUSALEM / ADDIS ABEBA (inn) – Tausende äthiopischer Juden sollen bis 2007 nach Israel einreisen dürfen. Dies hat am Montag die israelische Regierung beschlossen.

Im ostafrikanischen Äthiopien leben noch mindestens 15.000 so genannte Falasch Muras oder Falaschas, die jüdischer Abstammung sind. Seit Mitte der 80er Jahre sind etwa 100.000 von ihnen nach Israel emigriert, oft unter lebensbedrohenden Bedingungen. Sie behaupten, Abkömmlinge von Juden zu sein, die vor vielen Jahren zum Christentum konvertierten, oft unter Zwang, doch sie hätten die jüdische Tradition bewahrt. Der Sage nach stammen sie von einem amourösen Abenteuer zwischen König Salomon und der Königin von Saba ab.

Israel entsandte Rabbiner, die die Sache überprüften. Sie wiesen die jüdische Abstammung nach. Im Februar 2003 entschied die Regierung von Premierminister Ariel Scharon, dass alle Falaschas, die nachweisen können, dass ihre Mutter jüdisch war, nach Israel einwandern können.

Bislang hat die Regierung die Einwanderung von lediglich 300 Falaschas pro Monat erlaubt. Auf diese Weise würde es fünf Jahre oder länger dauern, bis alle in Israel sind.

In einer Sitzung am Montag entschied die Regierung laut einem Bericht der „International Herald Tribune“, dass ab dem 1. Juni jeden Monat 600 Falaschas nach Israel einreisen dürfen. Damit dürfte die vollständige Immigration bis Ende 2007 abgeschlossen sein.

Während der Sitzung demonstrierten vor dem Gebäude etwa 2.000 Äthiopier; sie zeigten Fotos ihrer Angehörigen, die auf die Einreise nach Israel warten. In der Hauptstadt von Äthiopien, Addis Abeba, campieren Tausende Falaschas vor der israelischen Botschaft, weitere Tausend leben in der Stadt Gondar.

„Wir sind froh, dass die Regierung endlich einem Zeitplan zugestimmt hat, nach dem die Menschen hierher gebracht werden sollen“, sagte Avraham Neguise, Direktor des „Südlichen Arms von Zion“, einer Organisation, die sich für die äthiopischen Juden einsetzt. Gleichzeitig geht ihm die Immigration der Falaschas zu langsam, die Umstände der Falaschas seien sehr schwierig, und daher wünsche er sich, dass die Heimkehr schneller vonstatten ginge.

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