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Ägyptisches Gericht sieht Bedrohung in Ehen mit Israelis

KAIRO (inn) - Ein ägyptischer Anwalt will durchsetzen, dass Ägypter mit israelischen Ehepartnern ihre Staatsbürgerschaft verlieren. Unterstützung erhielt er nun von einem Gericht, das einer entsprechenden Klage des Juristen stattgab. Dem Urteil zufolge muss das Innenministerium dafür sorgen, dass ein Gesetzesparagraph aus dem Jahr 1976 umgesetzt wird.

Der Anwalt Nabih el-Wahsch bezeichnete das Urteil gegenüber der Nachrichtenagentur AP als „Triumph des ägyptischen Patriotismus“. Das Gesetz aus der Zeit vor dem Friedensvertrag mit Israel hatte die Staatsbürgerschaft von Ägyptern widerrufen, die Israelis heirateten, wenn diese in der Armee gedient oder den Zionismus als Ideologie angenommen hatten. Nach Einschätzung des Gerichtes werde die Maßnahme „möglichen Schaden von der nationalen Sicherheit des Landes abwenden“.

El-Wahsch behauptet, dass etwa 30.000 Ägypter israelische Ehepartner hätten. Dazu gehören Juden, Araber und Palästinenser mit israelischem Pass. Diese hätten möglicherweise inzwischen „Zehntausende Kinder“. Ein Vertreter des ägyptischen Innenministeriums, dessen Name nicht genannt werden sollte, sagte der „Jerusalem Post“, den Behörden lägen keine genauen Zahlen vor. Denn die meisten der fraglichen Ägypter lebten in Israel. Doch er halte die Schätzung des Anwalts für „übertrieben“.

El-Wahsch ist für seine zahlreichen Klagen zu Moral und Patriotismus berüchtigt. So hat er schon Filmdirektoren, Drehbuchautoren, Königin Elisabeth II. oder Saddam Hussein verklagt. Die meisten Anträge wurden jedoch abgelehnt. Im aktuellen Fall kündigte der Ägypter an, er werde die Sache verfolgen und gegen den Innenminister Klage wegen Missachtung des Gerichtes erheben, falls das Ministerium nicht tätig werde.

Ägypten und Israel haben 1979 ein Friedensabkommen unterzeichnet.

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