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Ägyptischer Vorschlag: 600 Häftlinge für Schalits Freilassung

KAIRO (inn) – Ägypten versucht offenbar derzeit, die Hamas zur Freilassung des entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit zu bewegen – im Austausch sollten 600 palästinensische Häftlinge aus Israel freigelassen werden. Auch der US-amerikanische Bürgerrechtler und Baptistenpastor Jesse Jackson bemüht sich um einen Gefangenenaustausch zwischen Israel und der Hisbollah.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag unter Berufung auf Hamas-Vertreter berichtete, haben ägyptische Vertreter der Hamas einen neuen Vorschlag gemacht: Israel könnte demnach 600 Palästinenser freilassen, darunter auch Frauen, Minderjährige und Kranke; im Austausch dafür müsste die Hamas den am 25. Juni aus Gaza entführten Schalit freilassen. Bislang ist unklar, ob Israel diesem Vorschlag zustimmt.

Austausch mit Hisbollah?

Sami Abu Suhri, ein Sprecher der Hamas, bestätigte, dass Ägypten der Hamas ein neues Angebot gemacht habe, gab jedoch keine Details bekannt. Er betonte erneut, dass die Hamas Schalit nicht freilassen werde, ohne im Austausch palästinensische Häftlinge frei zu bekommen. Die Hamas hatte zuvor die Freilassung von 1.000 palästinensischen Häftlingen aus Israel gefordert. Die israelische Regierung lehnt es bislang ab, über einen Gefangenenaustausch zu verhandeln.

Nach einem Bericht der „Neuen Zürcher Zeitung“ vom Dienstag zieht Israel erstmals einen Gefangenenaustausch mit der Hisbollah in Betracht. Dafür kämen 13 gefangene Kämpfer in Frage, teilten demnach hohe Offiziere mit. Außerdem könnten bei einer Freilassung der beiden israelischen Soldaten die Leichen von Dutzenden von Hisbollah-Kämpfern übergeben werden. Die Entführung der beiden Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regev am 12. Juli war der Auslöser des Kriegs in Libanon gewesen.

Bürgerrechtler Jesse Jackson will vermitteln

Laut einem Bericht der Tageszeitung „Ha´aretz“ setzt sich auch der amerikanische Bürgerrechtler Jesse Jackson für einen Gefangenenaustausch ein. Jackson telefonierte mit dem israelischen und mit dem syrischen Botschafter in den USA. Der derzeitige Waffenstillstand gehe „in die richtige Richtung“, so Jackson, und die Freilassung von Gefangenen könnte jetzt weiterhelfen. Jackson sagte, er und andere religiöse Führer seien bereit, nach Syrien zu reisen, „wenn wir das Gefühl hätten, die Freilassung von Gefangenen auf beiden Seite zu erreichen“.

Im Jahr 1984 traf Jackson den damaligen syrischen Präsidenten Hafez Assad und erreichte die Freilassung eines amerikanischen Piloten, dessen Flugzeug einen Monat zuvor über dem Libanon abgeschossen worden war. Ein Jahr später reiste Jackson nach Kuba, wo er sich bei Fidel Castro erfolgreich für die Freilassung von 48 politischen Häftlingen aus den USA und Kuba einsetzte. 1990 half Jackson dabei, etwa 700 Ausländer aus dem Irak freizubekommen, die als menschliche Schutzschilde benutzt wurden. 1999 konnte er den damaligen serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic dazu überreden, drei Amerikaner aus dem Gefängnis zu entlassen.

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